Von: mk
Bozen – Einen wahren Horrornachmittag hat am Montag ein Vater in Bozen erlebt. Weil sein sechsjähriger Sohn auf den Talferwiesen plötzlich wie vom Erdboden verschluckt war, rückten Suchmannschaften aus. Wie durch ein Wunder ist das Kind wieder aufgetaucht. Trotzdem bleiben einige Fragen offen, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Der Vater befand sich mit seinem Sohn im Petrarca Park in Bozen, als er das Kind plötzlich aus den Augen verloren hat. Zuerst versuchte der Mann, den Sechsjährigen zwischen den anderen Kindern auf dem Spielplatz auszumachen. Als klar war, dass sich der Junge tatsächlich nicht mehr in der Nähe befand, packte den Vater die Angst.
Hektisch suchte er auch die Umgebung ab – allerdings ohne Erfolg. Unmittelbar danach wurde Alarm geschlagen. Eine Gruppe von Eltern, die die Verzweiflung des Mannes bemerkt hatten, standen den Mannschaften der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehren von Gries und Bozen, den Carabinieri sowie den Polizeikräften zur Seite. Insgesamt beteiligten sich rund 100 Personen an der Suchaktion.
Das Gebiet rund um den Park wurde durchkämmt. Viele Beteiligte befürchteten bereits das Schlimmste. Nach über einer Stunde hatte der Albtraum endlich ein Ende. Der Sechsjährige konnte gefunden werden – und was wohl am wichtigsten ist: Das Kind war wohlauf. Die Suchmannschaften sind wieder eingerückt.
Trotz der Erleichterung war die Freude nicht ganz ungetrübt. Vor allem der Ort, wo der Junge gefunden wurde, weckt bei den Carabinieri Fragen. Offenbar bestanden Zweifel darüber, dass ein Sechsjähriger den Weg dorthin alleine schafft. Laut Alto Adige dauerten die Ermittlungen bis zum Abend an.
Die Ordnungshüter bewahren derzeit größtes Stillschweigen und äußern sich nicht zur Angelegenheit. Unklar ist deshalb auch, ob sich der Junge mit dem Fahrrad oder zu Fuß vom Park entfernt hat. Zum Spielplatz hingekommen war der Sechsjährige offenbar mit seinem Fahrrad.