Von: luk
Bozen – Primar Martin Steinkasserer der Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Bozen kann alle Zweifel der werdenden Mütter zerstreuen: „Eine Impfung ist absolut zu empfehlen, denn gerade schwangere Frauen gehen ein hohes Risiko ein im Falle einer Erkrankung.“
Steinkasserer kann nur wiedergeben, was derzeit alle wissenschaftlichen Gesellschaften im In- und Ausland empfehlen: „Gleich mehrere Publikationen haben gezeigt, dass eine Infektion mit SarsCov-2 in der Schwangerschaft, im Vergleich zu symptomatischen nicht schwangeren Frauen, zu einem dreifach erhöhten Risiko der Aufnahme auf einer Intensivstation führt. Die schweren Krankheitsverläufe mit der Notwendigkeit stationärer Aufnahmen ereignen sich vor allem in den letzten zwei Dritteln der Schwangerschaft und nicht zuletzt zeigen neuere Daten auch, dass eine Coronavirus-Infektion mit einem höheren Risiko für Frühgeburten assoziiert ist.“
Dem Primar und seinem Team ist es deshalb ein Anliegen, dies den oftmals verunsicherten jungen Frauen mitzuteilen. „Dies ist nicht nur der Rat eines kleinen Kreises, sondern es handelt sich hier um die neuesten Empfehlungen der wissenschaftlichen Gesellschaften wie der SIGO/der italienischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, der DGGG, OEGGG und SGGG – jeweils die deutsche, österreichische und schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und der STIKO/der ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Institutes in Deutschland.“ Aber auch weltweit sei man einer Meinung: So wird Schwangeren die Impfung auch vom ACOG/American College of Obstetricians and Gynecologists der Vereinigten Staaten ans Herz gelegt. Alle diese und viele weitere empfehlen schwangeren Frauen nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel und während der Stillzeit die Impfung.
Martin Steinkasserer bedauert es, wenn Schwangere durch gegenteilige Informationen oftmals verunsichert werden. „Vielleicht mangelt es hier an der wissenschaftlichen Information, denn die Coronavirus-Impfung schützt in erster Linie die Gesundheit der werdenden Mutter und die des Kindes. Erst in zweiter Linie ist die Schutzimpfung auch als vorbeugende Maßnahme für ihre Kontaktpersonen gedacht.“
“Als Impfstoffe werden mRNA-Impfstoffe (Pfizer oder Moderna) empfohlen, deren Wirksamkeit und Sicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit durch wissenschaftliche Studien belegt ist. Die Sicherheit ist ebenso nachgewiesen, sogar Impfungen, die im ersten Drittel der Schwangerschaft durchgeführt wurden, zeigten kein höheres Fehlgeburtsrisiko.” Deshalb der dringender Appell des erfahrenen Gynäkologen: „Uns Frauenärzten liegt die Gesundheit von Mutter und Kind am Herzen und deshalb empfehlen wir uneingeschränkt die Impfung schwangerer Frauen gegen das SarsCoV-2 Virus, weil dadurch Infektionen vermieden und schweren Krankheitsverläufen vorgebeugt wird.“