Bei Krankheitssymptomen zunächst nur telefonischer Kontakt

Coronavirus: Mobile Screening-Teams ab sofort tirolweit im Einsatz

Freitag, 28. Februar 2020 | 18:06 Uhr

Innsbruck – Eine „Screening-Ambulanz“, in der Personen mit grippeähnlichen Symptomen und aufgrund eines Aufenthaltes in einer der betroffenen Regionen in Norditalien, China etc. auf den Coronavirus getestet werden, ist bereits an den Tirol Kliniken in Innsbruck eingerichtet. Ab sofort sind nun auch in allen Tiroler Bezirken „Mobile Screening-Teams“ im Einsatz: „Als Ergänzung zu den bereits getroffenen Maßnahmen und zum Schutz der Tiroler Bevölkerung können nun die für eine Coronavirus-Testung notwendigen Abstriche tirolweit zuhause durchgeführt werden. Damit wollen wir einmal mehr gegebenenfalls die Zahl der möglichen Kontakte senken und verhindern, dass sich das Coronavirus in Tirol ausbreiten kann“, betont Tirols Landeshauptmann Günther Platter, dass jegliche Maßnahmen vonseiten Tirols in enger Abstimmung mit dem Bund vorgenommen werden. „Gemeinsam gilt es, dass wir dem Virus in Tirol und Österreich Einhalt gewähren. Dafür bedarf es die Anstrengung aller – wesentlich ist dabei der Erfahrungsaustausch.“

Infolge einer telefonischen Kontaktaufnahme der betroffenen Person mit Hausärzten, den zur Verfügung stehenden Telefonhotlines oder der Leitstelle Tirol, werden gegebenenfalls Ärzte mit entsprechender Schutzausrüstung zu den Personen mit Krankheitsverdacht disponiert. Dort werden die Abstrichproben routinemäßig unter Einhaltung bestimmter Sicherheits- und Hygienestandards entnommen. Diese werden mit Unterstützung des Rettungsdienstes in das Virologische Institut nach Innsbruck gebracht, um eine schnellstmögliche Übermittlung und Auswertung sicherzustellen. Vonseiten des Rettungsdienstes werden auch die Schutzausrüstung für die Ärzte und das Probenmaterial mitgeführt.

„Diese Vorgehensweise haben wir in enger Kooperation mit dem Rettungsdienst, den Tiroler Krankenanstalten und der Ärztekammer Tirol umgesetzt. Es zeigt sich einmal mehr, dass die Zusammenarbeit zwischen der Behörde und den Einsatz- und Partnerorganisationen in Tirol hervorragend funktioniert“, betont LH Platter, dass es weiterhin keine Neuinfektion in Tirol gibt. Über 40 negative Testergebnisse, die im Laufe des heutigen Tages vom Virologischen Institut untersucht wurden, liegen vor.

Coronavirus-Tests bei entsprechendem Verdacht

In diesem Zusammenhang weist Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber darauf hin, dass bei berechtigten Bedenken, die auf entsprechenden Krankheitssymptomen sowie dem Aufenthalt in einer der Risikoregionen bzw. dem Kontakt mit einer am Coronavirus erkrankten Person fußen, die HausärztInnen oder Gesundheitshotlines zunächst ausschließlich telefonisch zu kontaktieren sind. Der direkte Weg in die Ordinationen soll vermieden werden, um gegebenenfalls nicht andere Menschen anzustecken:

„Infolge der telefonischen Erstabklärung werden weitere Schritte initiiert und die betroffenen Personen über die weitere Vorgehensweise informiert. Gesunde Personen, die sich ohne konkrete Krankheitssymptome oder Risikofaktoren Sorgen machen, können sich selbstverständlich an die Telefonhotlines wenden. Sie werden jedoch in der Regel nicht getestet – die Ressourcen sollen für Fälle zur Verfügung stehen, bei  welchen ein berechtigter Verdacht besteht.“

Richtiges Händewaschen ist das A und O

Zudem weißt Tirols Landessanitätsdirektion einmal mehr auf das korrekte Hygienever-halten hin: „Vor allem die Händehygiene spielt bei der Vermeidung von Krankheitsverbreitungen eine wesentliche Rolle: Richtiges Händewaschen ist das A und O. Außer-dem soll ein entsprechender Abstand gegenüber seinen Mitmenschen eingehalten werden und auf das Händeschütteln – wenn möglich – verzichtet werden.

Hygiene schützt!

•          Waschen Sie sich gründlich über 20 Sekunden die Hände mit Wasser und Seife! Trocknen Sie die Hände nach dem Waschen sorgfältig mit einem sauberen Tuch ab. Dies gilt besonders dann, wenn Sie Kontakt zu Erkrankten hatten oder Gegenstände angefasst haben, die Erkrankte zuvor berührt haben könnten.

•          Berühren Sie so wenig wie möglich mit Ihren Händen die Schleimhäute von Augen, Mund und Nase.

•          Meiden Sie möglichst Händeschütteln und halten Sie Abstand zu niesenden oder hustenden Personen.

•          Ist kein Einwegtaschentuch griffbereit, sollten Sie sich beim Husten und Niesen die Armbeuge vor Mund und Nase halten und sich ebenfalls dabei von anderen Personen abwenden.

•          Und immer gilt: Nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten gründlich die Hände waschen!

•          Vermeiden Sie nach Möglichkeit engen Kontakt zu Erkrankten, auch im häuslichen Umfeld!

•          Bleiben Sie bei Krankheitssymptomen zu Hause!

Von: mk