Von: mk
Bozen – Eine gesunde Ernährung trägt wesentlich zum Wohlbefinden bei und spielt auch bei der Vorsorge von Dickdarmkrebs eine wesentliche Rolle. Zur Früherkennung einer möglichen Erkrankung sollte das Vorsorgeprogramm des Südtiroler Gesundheitswesens in Anspruch genommen werden.
Der Dickdarmkrebs, auch Kolon-Rektum-Karzinom genannt, zählt zu den häufigsten Tumoren in der westlichen Welt und wird von genetischen Faktoren, Umweltbedingungen, Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten beeinflusst. Laut Südtiroler Tumorregister ist der Dickdarmkrebs in Südtirol die zweithäufigste Krebserkrankung. Dabei steigt das Risiko mit zunehmendem Alter, die meisten Neuerkrankungen sind bei Menschen ab 50 Jahren zu verzeichnen. „Wird der Krebs jedoch frühzeitig erkannt, erhöhen sich wesentlich die Heilungschancen. Sorgen Sie deshalb vor, machen Sie den Stuhltest oder reden Sie mit Ihrem Arzt“, erläutert Michael Häfner, Primar der Gastroenterologie am Krankenhaus Bozen. Der Stuhltest ist eine wichtige Vorsorgemaßnahme, um Zellveränderungen frühzeitig zu erkennen und gutartige Polypen, die sich zu einem bösartigen Krebsgeschwür entwickeln können, rechtzeitig zu entfernen. Beim Vorsorgeprogramm des Landes Südtirol erhalten die Bürgerinnen und Bürger zwischen 50 und 69 Jahren vom Südtiroler Sanitätsbetrieb einen Brief mit der Einladung, den Blut-Stuhl-Test durchführen zu lassen. Dafür holt man sich in den Apotheken das kostenlose Vorsorgepaket, wobei man das Einladungsschreiben vorlegen muss. Im Paket ist sowohl ein Röhrchen enthalten, um die Stuhlprobe zu entnehmen, als auch die Anleitung zum Gebrauch und zur Abgabe an den zuständigen Stellen. Sind keine Warnzeichen zu erkennen, sollte der Test in zwei Jahren wiederholt werden.
Eine nicht unbedeutende Rolle bei der Vorsorge von Darmkrebs-Erkrankungen spielt zudem der eigene Lebensstil. Ballaststoffreiche Ernährung, körperliche Aktivität und ein normales Körpergewicht verringern das Risiko einer Tumorerkrankung. Übergewicht, Alkohol, Rauchen sowie der häufige Verzehr von rotem Fleisch- und Wurstwaren gelten hingegen als Risikofaktoren. Mit der Sensibilisierungskampagne „Ich schaue auf mich – und du?“ ruft die Südtiroler Krebshilfe dazu auf, die Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen zu nutzen und so aktiv die eigene Gesundheit zu fördern.