Von: mk
Bozen – Am heutigen Sonntag verzaubert ein astronomisches Highlight den Abendhimmel. In ganz Europa – und damit auch in Südtirol – ist eine totale Mondfinsternis zu sehen. Was diesmal das Ereignis noch außergewöhnlicher macht: Der Vollmond geht bereits als „Blutmond“ auf und präsentiert sich tiefrot am Horizont
Anders als bei gewöhnlichen Mondaufgängen, bei denen der Mond gelegentlich in gelben, orangen oder rötlichen Farbtönen erscheint, kann man am heutigen Sonntagabend ein Phänomen von besonderer Seltenheit bestaunen.
„Der aufgehende Mond ist bereits kräftig rot gefärbt, viel tiefer als normale rötliche Mondaufgänge. Durch die starke Abdunkelung kann es sogar sein, dass der Mond tief am Himmel überhaupt nicht zu sehen ist“, sagt Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) laut merkur.de.
Falls der Himmel wolkenfrei ist, sollte das Spektakel dennoch gut zu beobachten sein – spätestens dann, wenn der verfinsterte Mond am halbe Stunde später hoch am Himmel steht.
Eine Mondfinsternis entsteht, wenn Sonne, Erde und Mond genau auf einer Linie stehen und der Mond durch den Kernschatten der Erde wandert. Trotzdem ist der Mond noch zu sehen: Ein Teil des Sonnenlichts wird an der Erdatmosphäre gebeugt und gestreut – vor allem die roten Lichtanteile gelangen noch in den Erdschatten. Weil die Mondscheibe in ein kupferrotes bis rostiges Licht getaucht wird, wird das Phänomen auch „Blutmond“ genannt.
In Südtirol wird der Mondaufgang gegen 19.45 Uhr erwartet. Die totale Phase der Mondfinsternis erreicht ihren Höhepunkt um 20.13 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt ist der Mond am tiefsten in den Schatten der Erde getaucht. Die vollständige Verfinsterung dauert bis 20.53 Uhr an. Anschließend gibt der Kernschatten der Erde den Mond wieder schrittweise frei, bis er gegen 22.00 Uhr wieder als Vollmond am Himmel erstrahlt. Auch dann trägt der Mond allerdings noch einen leichten Grauschleier, weil er immer noch im Halbschatten der Erde steht.
Die erste partielle Phase der Mondfinsternis bleibt für Beobachter in Südtirol unsichtbar. Wie das Das Portal timeanddate berechnete, haben etwa 87 Prozent der Weltbevölkerung die Chance, zumindest einen Teil der Mondfinsternis mit zu erleben. Die totale Phase ist mit 82 Minuten besonders lang.
Das Wetter in Südtirol
Die Chancen, den „Blutmond“ in Südtirol zu beobachten, stehen gut. Ein Hoch bestimmt das Wettergeschehen, nur die höheren Luftschichten sind etwas feucht. Der Nachmittag verläuft überwiegend sonnig, am Himmel ziehen lediglich hohe Schleierwolken durch.
Wie es bei einer Mondfinsternis stets der Fall ist, folgt auch diesmal eine Sonnenfinsternis innerhalb von zwei Wochen. Heuer findet diese am 21. September statt. Die partielle Verdunkelung der Sonne ist bei uns allerdings nicht sichtbar, sondern nur in Neuseeland und in Teilen der Antarktis.
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