Ein Kommentar

Ein offener Diskurs

Dienstag, 02. März 2021 | 09:01 Uhr

Bozen – Wie ist es möglich, dass ein Vertreter der WHO ein baldiges Ende der Pandemie für möglich hält und ein zweiter die Hoffnungen wieder bremst? Ganz einfach: Das nennt sich Wissenschaft.

Wissenschaft ist ein Diskurs, der offen ist. Viele Faktoren werden berücksichtigt. Unterschiedliche Thesen und Studien prallen aufeinander, alte Erkenntnisse werden durch neue abgelöst. Bis etwas als eindeutig gesichert gilt, müssen viele Hürden überschritten werden.

Ein Beispiel: Kein Forscher wird sagen, dass eine Impfung gegen das Coronavirus davor schützt, andere Menschen anzustecken – weil es nicht eindeutig bewiesen ist. Dennoch kann mit Folgendem gerechnet werden: Eine geimpfte Person wird niemals eine so hohe Viruslast wie eine erkrankte oder asymptomatisch infizierte Person in sich tragen. Die Möglichkeit einer Übertragung ist deshalb viel geringer.

Verschwörungstheorien sind hingegen in sich geschlossen: Dort steht von vornherein fest, dass eine böse Elite die Fäden im Hintergrund zieht – gerade auch, was die Corona-Pandemie anbelangt. Immer wenn die Rede von „denen da oben“ ist, davon, dass „eh alles gewollt“ sei oder immer wenn ein perfider „Plan“ suggeriert wird, den nur ein paar Schlaue und die „Guten“ durchschauen, sollten die Alarmglocken schrillen.

Von: mk

Bezirk: Bozen