Wo keine Einsicht helfen nur Kontrollen und Verbote – ein Kommentar

Fasching ohne Alkoholexzess

Donnerstag, 28. Februar 2019 | 10:09 Uhr

Bozen/Terlan – Es ist erfreulich, dass sich die „Ratsherren von Terlan“ trotz des nach den Alkoholexzessen im vergangenen Jahr anfänglich beschlossenen Aus doch noch dazu durchringen konnten, den Terlaner Unsinnigen durchzuführen. Nach dem wilden Besäufnis des Jahres 2018, bei dem sogar der Bahnverkehr unterbrochen worden war und bei dem viele sturzbetrunkene Jugendliche die Hilfe der Rettungskräfte in Anspruch genommen hatten, waren die Organisatoren dazu gezwungen, umzudenken und strenge Vorkehrungen zu treffen.

SNews-ka/Terlaner Fasching

Zu Recht wird, um die für die Sicherheit notwendigen Unkosten zu decken, ein Eintrittsgeld von fünf Euro verlangt und zu Recht werden an den Zugängen zum diesjährigen Terlaner Unsinnigen Kontrollen durchgeführt. Bedenkt man, dass der traditionelle Faschingsumzug in Terlan von Dutzenden ehrenamtlichen Helfern sowie begeisterten Maskierten und „Karrenbauern“ mitbegleitet und mitgestaltet wird und dass sich jedes Jahr eine große Kinderschar auf den Terlaner Unsinnigen freut, sind die fünf Euro wirklich ein sehr bescheidenes Trinkgeld.

SNews-ka/Terlaner Fasching

Anstatt – wie manche Mitbürger – über Kontrollen und Eintrittspreis die Nase zu rümpfen, sollte lieber darüber nachgedacht werden, warum in Südtirol bei fast jeder Gelegenheit so viel getrunken wird und warum eine nicht kleine Anzahl von Landsleuten – darunter leider besonders auch die heimische Jugend – dazu unfähig ist, einen tollen Faschingsumzug wie den Terlaner Unsinnigen ohne Alkoholexzess zu feiern.

SNews-ka/Terlaner Fasching

Aber diese Fragen werden wohl wie immer ungehört verhallen. Wo es aber keine Einsicht – und in diesem Fall keinen Verzicht auf Alkohol – gibt, helfen eben leider nur Kontrollen und Verbote.

Von: ka

Bezirk: Bozen