Von: luk
Bozen – Ein Finanzskandal erschüttert seit Tagen Bozen: Während die Bank sich als Geschädigte sieht und Anzeige erstattet hat, steht ihr ehemaliger Berater M. R. im Zentrum des mutmaßlichen Millionenbetrugs.
Die Staatsanwaltschaft Bozen ermittelt bekanntlich gegen den ehemaligen Bankberater wegen rund 20 Millionen Euro, die er beiseite geschafft haben soll. Der 64-Jährige, der bis Ende 2024 bei einem gesamtstaatlichen Bankinstitut in der Privat-Banking-Abteilung tätig war, soll mindestens elf Südtiroler Unternehmer mit gefälschten Renditeberichten und manipulierten Unterlagen getäuscht haben.
Die Investoren wähnten sich im Besitz eines wachsenden Portfolios aus Wertpapieren und Luxusimmobilien. Die Realität sah jedoch diametral anders aus. Ein Fall ragt laut dem Corriere della Sera besonders hervor: Der Kunde glaubte, auf über 111 Millionen Euro zu sitzen, in Wirklichkeit waren es weniger als 500.000 Euro.
Bank sieht sich als geschädigte Partei
Bei einer Hausdurchsuchung wurden Computer und Handys beschlagnahmt, deren Auswertung noch läuft. Laut Ermittlern habe M. R. zwischen 2015 und 2024 mit fingierten Unterschriften und Blankoformularen gearbeitet. Der Schaden für die Betroffenen dürfte im Millionenbereich liegen.
Lösungssuche und Ermittlungen
Die Bank selbst sieht sich als Geschädigte und hat bereits im Mai Anzeige erstattet. „Wir haben interne Ermittlungen eingeleitet und stehen mit den betroffenen Kunden in Kontakt, um Lösungen im Einzelfall zu finden“, teilte ein Sprecher mit.
Das Ermittlungsdossier umfasst laut der Zeitung Alto Adige rund 1.000 Seiten. Neben fortgesetztem schweren Betrug wirft die Staatsanwaltschaft dem 64-Jährigen auch Diebstahl sowie unrechtmäßige Finanzvermittlung vor. Der Strafrahmen beläuft sich auf bis zu acht Jahre Haft. Über mögliche Rückerstattungen laufen derzeit Gespräche zwischen Bank, Opfern und deren Anwälten.
Aktuell sind 20 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen