Von: mk
Bozen – Eine Haushaltshilfe soll die Gunst der Stunde genutzt haben, um die Wohnung ihrer Arbeitgeberin zu plündern. Die Frau, die aus dem Ausland stammt, versuchte, den Diebstahl als Coup einer Bande von Einbrechern zu tarnen. Allerdings wurde sie von Überwachungskameras überführt, das die Besitzerin in der Wohnung installiert hatte. Bitter ist trotzdem die Tatsache, dass 200.000 Euro in bar und wertvolle Juwelen bislang spurlos verschwunden bleiben.
Der Vorfall selbst hatte sich bereits im Dezember 2023 in einer Penthouse-Wohnung im Zentrum von Bozen zugetragen. Nun hat Staatsanwaltschaft Anklage erhoben, schreibt die Zeitung Alto Adige. Der Haushaltshilfe drohen bei einer Verurteilung wegen schweren Diebstahls bis zu sieben Jahre Haft. Vermutet wird, dass die Frau eine Komplizin hatte. Wo sich die Beute befindet, wollte die Beschuldigte bislang nicht sagen.
Die Eigentümerin, eine vermögende Südtiroler Geschäftsfrau, die sich als Nebenklägerin in das Verfahren einlässt, befand sich zum Zeitpunkt des Geschehens gerade im Urlaub im Ausland. Ein Nachbar bemerkte neben dem Klingelschild der Wohnung ein seltsames Zeichen: ein mit Kugelschreiber gezeichnetes „X“. Möglicherweise handelte es sich um einen Gaunerzinken – spezielle Symbole, die Einbrecher an Wänden, Türen oder Zäunen hinterlassen, um sich gegenseitig Informationen zuzuspielen.
Alarmiert rief der Nachbar die abwesende Eigentümerin an. Diese kontaktierte in Sorge um ihre Wohnung wiederum ihre langjährige Haushaltshilfe, die ihr absolutes Vertrauen genoss. Wer, wenn nicht sie, könnte schnell nachsehen, ob zu Hause alles in Ordnung sei?
Die Hausangestellte begab sich zum Appartement und machte sich an die Arbeit. Doch anstatt nach dem Rechten zu sehen, soll sie einen Einbruch inszeniert haben. So soll die Frau die Schränke ausgeräumt, Schubladen herausgezogen und Kleiderberge auf das Bett geworfen haben, um den Eindruck zu erwecken, eine Bande von Einbrechern hätte das Chaos verursacht.
Anschließend soll sie Ersparnisse in Höhe von 200.000 Euro in bar, Goldketten und wertvolle Juwelen geplündert haben und in einem Rucksack gepackt haben, den sie anschließend zur Haustür brachte.
Den Ermittlern wurde der Rucksack von einer Komplizin am Eingang des Wohnhauses abgeholt. Die mutmaßliche Mittäterin wurde zwar von der Überwachungskamera eines gegenüberliegenden Geschäfts erfasst, konnte aber bislang nicht identifiziert werden.
Überwachungskamera entlarvt die Lüge
Nach dem Vorfall beteuerte die Haushaltshilfe gegenüber ihrer Arbeitgeberin, sie habe die Wohnung bereits in dem verwüsteten Zustand vorgefunden.
Was sie jedoch nicht bedacht hatte: Die Eigentümerin hatte vorsorglich ein verdecktes Überwachungssystem im Penthouse installiert, das das Geschehen aufgezeichnet hat.
Die Carabinieri sicherten Spuren und werteten die Videoaufnahmen aus, die Beweislage scheint erdrückend.




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