Von: ka
Rom/Bozen – Einmal mehr wurden jene Lügen gestraft, die behaupten, geistliche Macht zähle wenig. Neben Hunderttausenden von Menschen, die in die Ewige Stadt geströmt waren, um Papst Franziskus bei seinem Abschied von der irdischen Welt die letzte Ehre zu erweisen, ließen es sich auch die Mächtigen der Welt nicht nehmen, in der ersten Reihe zu stehen.
Viele hohe Staats- und Regierungschefs dürften nicht zuletzt in der Hoffnung nach Rom geflogen sein, am Rande der Trauerfeierlichkeiten für das Oberhaupt der katholischen Kirche vielleicht mit „Kollegen“ ins Gespräch zu kommen.
Da die Ewige Stadt aus Sicht vieler Staatschefs als „neutraler Ort“ gilt, bietet sich gerade am Tiber die Gelegenheit, auch Spitzenpolitiker an einen Tisch zu bringen, die sich – gelinde gesagt – nicht mögen und sich schon allerlei an den Kopf geworfen haben. So auch diesmal in Rom, als sich US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu einem Vieraugengespräch trafen.
Was die beiden sich gesagt haben, werden wir wohl nie erfahren, aber die Hoffnung auf Frieden in der leidgeprüften Ukraine ist am Tag der Beerdigung von Papst Franziskus, dessen Appelle zur Beendigung der Feindseligkeiten während seines Pontifikats leider ungehört verhallten, wieder ein Stück größer geworden.
Wir sollten uns jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Weg zum Frieden noch lang, schmerzhaft und steinig ist. Aber dass die Ewige Stadt auch bald 2.800 Jahre nach ihrer Gründung noch immer zu den Orten zählt, an denen „Geschichte gemacht“ wird, sollte uns, die Römer und die gesamte katholische Christenheit freuen.
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