Abrissarbeiten fortgesetzt

Hoteleinsturz in Deutschland: Zwei Leichen geborgen

Samstag, 10. August 2024 | 19:02 Uhr

Von: APA/dpa

Nach der Bergung des zweiten Toten aus den Trümmern des eingestürzten Hotels in Kröv im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz konzentriert sich der Einsatz nun auf die Ursachensuche. Dafür gingen die Abrissarbeiten weiter. Sie dienen auch der Erstellung eines Gutachtens zur Unglücksursache. Es gehe zudem darum, die Einsturzgefahr zu bannen, sagte eine Polizeisprecherin. Auch müsse verhindert werden, dass die Einsturzstelle von Unbefugten betreten werde.

In der Nacht war der zweite Tote geborgen worden, bei ihm handelte es sich um den 59-jährigen Hotelbetreiber, wie die Polizei mitgeteilt hatte. Neben dem Mann kam auch eine 64 Jahre alte Frau ums Leben, deren Körper bereits zuvor geborgen worden war. Bei ihr handelte es sich nach Polizeiangaben um einen Hotelgast.

Insgesamt wurden bei dem Unglück neun Personen verschüttet, darunter auch ein zweijähriges Kind. Die sieben Überlebenden waren teils nach Stunden in den Trümmern von den Einsatzkräften verletzt gerettet worden. Fünf weitere Betroffene hatten sich bereits zuvor selbst in Sicherheit gebracht.

Die Arbeiten sollten zunächst noch bis zum frühen Abend weitergehen, ob sie auch am Sonntag wieder aufgenommen werden, war zunächst unklar. Auch wie lange die Abrissarbeiten insgesamt dauern, ist noch offen. Es gehe nun darum, den Dachgiebel und das Dach abzutragen und den Schutt beiseite zu räumen, damit der Gutachter, der die Unglücksursache untersucht, “am Montag in die nächste Phase eintreten kann”, sagte die Polizeisprecherin. Dabei komme auch wieder ein langarmiger Kran einer Spezialfirma zum Einsatz. Für die Entsorgung von Trümmern und Schutt würden Container bereitgestellt.

Bei den Arbeiten sei momentan mit keiner erhöhten Staubentwicklung mehr zu rechnen, sodass die ursprüngliche Aufforderung, im Umkreis von 150 Metern um die Unglücksstelle Fenster und Türen geschlossen zu halten, bis auf weiteres aufgehoben werden könne, hatte die Polizei mitgeteilt.

Den Weinort in Rheinland-Pfalz hat der Hoteleinsturz hart getroffen. An diesem Sonntag ist ein Gottesdienst zum “gemeinsamen Innehalten und Haltgeben” geplant. Jeder sei willkommen, hieß es in der Einladung der Polizeiseelsorge. Bei den Bergungs- und Abrissarbeiten hatte sich am Donnerstag der Gutachter an der Unglücksstelle ein eigenes Bild gemacht, auch am Freitag war der Experte anwesend. Er hatte den Abriss empfohlen, um den Toten sicher bergen zu können.

Die Frage nach dem Warum des Einsturzes stelle sich auch für die Helfer. “Es ist natürlich sehr ungewöhnlich, dass ein Gebäude einfach so zusammenbricht, ohne Sturm, ohne Wasser, ohne Explosion oder sonstiges, was dazu beitragen kann”, sagte der Einsatzleiter Jörg Teusch. Der Gutachter werde viele Daten auszuwerten haben, sodass “unter Umständen Wochen oder Monate ins Land gehen, bis man eine Ursache hat, wenn sie überhaupt gefunden wird”, so Teusch.

An dem Gebäude war ein ganzes Stockwerk in sich zusammengebrochen. Die Unglücksursache ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und den Gutachter damit beauftragt, herauszufinden, wie das Unglück passieren konnte.