Nur 53 Prozent schaffen die Zweisprachigkeitsprüfung

Immer noch eine große Hürde

Montag, 27. März 2023 | 10:22 Uhr

Bozen – Die Zweisprachigkeitsprüfung stellt für viele in Südtirol immer noch eine Herausforderung dar, die nicht so leicht zu meistern ist. Das gilt vor allem für höhere Niveaus. Im vergangenen Jahr schafften etwa nur 1.875 Personen das Niveau C1 für Akademiker (früher Zweisprachigkeitsnachweis A). Das entspricht einem Anteil von 49 Prozent.

Das Jahr zuvor kamen 50 Prozent der Prüflinge durch und im Jahr 2020 waren es gar nur 48 Prozent. Noch niedriger ist der Anteil bei Prüfungen auf dem Niveau B2 für Oberschulabgängerinnen und -abgänger. Im Jahr 2022 schafften 1.197 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Prüfung, was einem Anteil von 39 Prozent entspricht. Im Jahr 2021 waren sogar nur 36 Prozent.

Besser werden die Ergebnisse, sobald das Level sinkt, berichtet die italienische Tageszeirtung Alto Adige. 800 Personen schafften im vergangenen Jahr die Prüfung auf dem Niveau B1 für Mittelschulabgängerinnen und -abgänger. Das sind immerhin 51 Prozent, während es im Jahr zuvor noch 54 Prozent waren.

Im Jahr 2022 schafften außerdem 986 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Prüfung auf dem Niveau A2, was dem Kenntnisstand nach Abschluss der Grundschule entspricht. Das sind 74 Prozent. Im Jahr 2021 wurde sogar die Marke von 80 Prozent erreicht.

Betrachtet man die Ergebnisse aller vier Niveaus, hat ein Anteil von 53,25 Prozent die Zweisprachigkeitsprüfung bewältigt. In absoluten Zahlen sind dies 5.578 Personen.

Die Zweisprachigkeitsprüfung wurde im Jahr 1976 eingeführt. Abgenommen wurden die ersten Prüfungen im Jahr darauf. In Südtirol ist die Zweisprachigkeitsprüfung unabdingbare Voraussetzung, um in der öffentlichen Verwaltung zu arbeiten. Zeitlich begrenzte Ausnahmen sind vorgesehen, falls es Schwierigkeiten gibt, Fachpersonal in bestimmten Bereichen zu finden, wie dies derzeit etwa bei Ärzten der Fall ist.

Von: mk

Bezirk: Bozen