Dahinschmelzende Gletscher – ein Kommentar

Immerwährender Sommer: Südtirol im Hitzeflimmern

Donnerstag, 09. August 2018 | 09:27 Uhr

Bozen – Verwundert reiben sich die Südtiroler die Augen. Nach einem der schneereichsten Winter der letzten Jahrzehnte beschert uns 2018 einen heißen und sonnigen Sommer, wie ihn die Landsleute schon seit Langem nicht mehr gesehen haben. Abgesehen von ein paar Gewittern liegen die Temperaturen schon wochenlang beständig über der 30-Grad-Marke.

APA/GEORG HOCHMUTH

Es ist wenig verwunderlich, dass sich die Südtiroler darüber freuen. Wie eine SüdtirolNews-Onlineumfrage ergeben hat, spielen sogar fast drei Viertel der Südtirolerinnen und Südtiroler mit dem Gedanken, in heimischen Gefilden die Siesta – den traditionellen, in allen südlichen Ländern üblichen, spanischen Mittagsschlaf – einzuführen. Ob das stetig wärmer werdende Klima auch die Gewohnheiten der Einheimischen verändern wird? In wenigen Jahrzehnten werden wir es wissen.

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Was wir aber bereits heute wissen, ist, dass der heurige „immerwährende Sommer“ auch sehr viele Schattenseiten aufwirft. In Europa sind die Folgen bereits heute dramatisch. Selbst in Schweden brennen die Wälder, während in Griechenland Dutzende von Menschen in den Flammen umgekommen sind. In Südtirol hingegen blicken Experten mit großer Sorge auf die rapide dahinschmelzenden Gletscher, was für den zukünftigen heimischen Wasserhaushalt nichts Gutes erahnen lässt.

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Heute sind es vor allem das Gesundheitssystem, die Einwanderung und die großen Raubtiere, die Südtirolerinnen und Südtiroler umtreiben. Morgen könnten die aus der Siesta erwachten Landsleute mit Bedauern feststellen, dass die meisten Gletscher drastisch geschwunden sind.

Von: ka

Bezirk: Bozen