Keine Quecksilber mehr in Impfstoffen

Impfstoffe: “Herstellung streng kontrolliert und Wirkung ständig überwacht”

Freitag, 29. September 2017 | 17:27 Uhr

Bozen – “Noch immer zirkulieren in der Bevölkerung irreführende und angstmachende Theorien, die die Sicherheit der Impfstoffe in Frage stellen. Heute hält beispielsweise der Impfkritiker Stefano Montanari auf Einladung des Landtagsabgeordneten Pöder einen Vortrag in Bozen. Montanari sieht Impfungen kritisch, aufgrund der in den Impfstoffen enthaltenen sog. „Nanopartikel“. Die wissenschaftliche Fachwelt teilt diese Ansichten nicht”, erklärt der Südtiroler Sanitätsbetrieb.

Das Thema von Inhaltsstoffen, die im Rahmen der Impfungen mit verabreicht werden, ist eines, das vor allem Impfgegner befeuert. “Der Pharmazeut und deklarierte Impfgegner Stefano Montanari, der heute in Bozen einen Vortrag hält, sieht vor allem in den sog. „Nanopartikeln“ eine Gefahr. Nanopartikel sind winzig kleine Partikel, die unter anderem als Impfstoffverstärker verwendet werden. Die diesbezügliche – sehr technische und fachspezifische – Diskussion wird seit Jahren in den wissenschaftlichen Gesellschaften und Fachgremien geführt. Mit einem sehr klaren Ergebnis, wie das Oberste Gesundheitsinstitut Italiens (Istituto Superiore di Sanità) in einer Stellungnahme feststellt: ‘In keinem technischen Bericht der Weltgesundheitsbehörde WHO und in keiner Richtlinie der europäischen Agentur für Arzneimittel EMA wurde jemals eine Problematik in Zusammenhang mit Nanopartikeln festgestellt.'”, so der Sanitätsbetrieb.

“Zudem ist – laut Auskunft des Istituto Superiore di Sanità“ – festzuhalten, dass die Veröffentlichung von Daten in einem Buch (in diesem Fall der Publikation „Case studies in Nanotoxicology“) nicht generell dem in der wissenschaftlichen Gemeinschaft üblichen „peer-reviev-Prozess“ unterzogen wird, d.h. einer kritischen Bewertung von Seiten unabhängiger Experten. Auch fehlen detaillierte Informationen zu den verwendeten Analysemethoden. Hinsichtlich der Gefährlichkeit der Metallpartikel in mikroskopisch kleiner Form hält das Istituto Superiore di Sanità fest, dass die von Montanari in Interviews genannten Metalle (Aluminium, Eisen, Natrium, Kupfer, Chlor, (…) „die Toxizitätsgrenzwerte überschreiten müssten, um gefährlich zu sein. Aber auch diesbezüglich werden keine quantitative Angaben geliefert, um eine Aussage hinsichtlich Dosis und Reaktion feststellen zu können“. Das Istituto Superiore di Sanità kommt zum Schluss, dass „solo l’analisi dei dati epidemiologici provenienti da studi effettuati su grandi numeri o dalla meta-analisi di diversi studi può fornire indicazioni sulla efficacia e sulla tollerabilità dei vaccini stessi. Sono proprio questi studi a smentire, nella stragrande maggioranza dei casi, ipotesi o illazioni derivanti da singole osservazioni empiriche.”

Zudem ist zu beachten, dass Impfstoffe Medikamente sind. Deshalb werden sie im Laufe der Entwicklung genau wie diese prä-klinischen Test unterzogen und erst nach einem positiven Gutachten der zuständigen Behörde zu den klinischen Untersuchungen zugelassen, um ihre Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten. Erst im Anschluss darauf startet die Autorisierungsprozedur von Seiten der europäischen Agentur für Arzneimittel (EMA, European Medicines Agency) aufgrund von Berichten zu Qualität und Sicherheit-Effizienz. Die Produktionsprozesse der zugelassenen Impfstoffe werden von höchsten Qualitätsstandards begleitet und die Herstellung wird rigoros überwacht”, erläutert der Sanitätsbtrieb.

Arzneimittelsicherheit überwacht

Nach der Markteinführung werden die Impfstoffe durch die sogenannte Arzneimittelsicherheit monitorisiert. In Italien obliegt dies der AIFA (Agenzia Italiana del Farmaco). Sie überwacht die gute Verträglichkeit des Impfstoffs ebenso wie mögliche Zusammenhänge zwischen Impfstoff und Nebenwirkungen. Diese reichen von Impfreaktionen wie Rötung, Schmerzen an der Einstichstelle bis hin zu einer Temperaturerhöhung. Tatsächliche Impfkomplikationen sind äußerst selten.

Keine Quecksilber mehr in Impfstoffen

“Schlussendlich ist hinsichtlich der verwendeten Inhaltsstoffe festzustellen, dass keiner der in Europa vermarkteten Impfstoffe heutzutage Derivate des Quecksilbers enthält. In der Menge und Form, wie sie in den Impfstoffen früher vorkamen, haben diese sich im Übrigen nie als gefährlich erwiesen”, so der Sanitätsbetrieb.

Neue Studie

“Das „Official Medicine Control Laboratory (OMCL), das Medizinische Kontrolllabor der französischen Arzneimittelsicherheitsbehörde hat verschiedene Impfstoffe und das mengenmäßige Vorkommen von Metallen untersucht. Die Ergebnisse der Studie 2016 sind im Report „Ètude comparative de recherche de particules et éléments dans des vaccines at autres produits de santé injectable, Note de synthèse 16-A-0238“ (2016) veröffentlicht. Auch dieser Befund ist eindeutig: Die enthaltenen Metallpartikel kommen quantitativ gemessen in so geringer Menge vor, dass sie keine toxikologische Gefahr darstellen, vor allem in Anbetracht der Stoffe, die täglich z.B. über die Luft und die Nahrung aufgenommen werden.” Der Südtiroler Sanitätsbetrieb ruft deshalb noch einmal alle Eltern auf, sich nicht auf irgendwelche Informationen im Netz bzw. von selbst erklärten Experten zu verlassen, sondern sich an den eigenen Vertrauensarzt, Basiskinderarzt oder an die Fachärzte im Land zu wenden.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen