Einmalige Chance ergreifen – ein Kommentar

Mit Impfen aus dem Corona-Chaos

Donnerstag, 03. Dezember 2020 | 10:02 Uhr

Von: ka

London/Bozen – Nach dem erfolgreichen und mit vielen Hoffnungen verbundenen Massentest und der trotzdem eingetroffenen kalten Dusche, die Festtage im Lockdown und ohne Wintertourismus verbringen zu müssen, ist besonders hierzulande die Enttäuschung riesengroß. Auch durch die Tatsache, dass die anderen – die Deutschen, die Österreicher und die Italiener – ebenfalls keine großen Sprünge machen dürfen, wird sie nicht wirklich kleiner.

Reuters

Einen „Vorteil“ hat aber die Corona-Krise. Sie führt auch dem Letzten gnadenlos vor Augen, dass Südtirol keine Insel ist und die einheimische Wirtschaft davon abhängt, dass der Norden und der Süden „mitspielen“. In diesem Sinne würde auch ein Südtiroler Alleingang nichts nützen, weil ohnehin niemand zu uns darf.

Nachdem verschiedene Strategien der Corona-Pandemie Herr zu werden, gescheitert sind, setzt sich immer stärker die Einsicht durch, dass nur die Impfung und die daraus folgende Immunität weite Teile der Bevölkerung aus dem herrschenden Corona-Chaos führt. Mit Großbritannien beginnt kommende Woche das erste große europäische Land, die eigene Bevölkerung gegen das Coronavirus zu impfen. Nach den Festtagen werden der Insel Länder wie Deutschland und Italien auf diesem Weg folgen.

APA/APA (Symbolbild/dpa)/Christoph Schmidt

Beim 202 Millionen Impfdosen schweren Impfplan Roms wird auch Südtirol dabei sein. Dies wird Südtirols Gelegenheit sein, zusammen mit unseren nördlichen und südlichen Nachbarn, mit denen wir wirtschaftlich und kulturell eng verbunden sind, dem von der Corona-Pandemie verursachten Siechtum zu entrinnen. Wollen wir an der Gesundung und Erholung teilhaben, müssen nur so viele Südtiroler wie möglich diese einmalige Chance auch ergreifen.

Bezirk: Bozen