Von: mk
Bozen – Zwei jugendliche Mädchen, die sich am Dienstag in der Nähe eines Einkaufszentrums in der Bozner Industriezone aufhielten, legten dreisten Betrügern das Handwerk.
Ein älterer Herr näherte sich den beiden und bot ihnen einen Buntstift an. Im Gegenzug verlangte er eine vermeintliche Spende für einen privaten Verein, der Kinder in Not unterstützt. Obwohl die Mädchen von Anfang an misstrauisch waren, gaben sie dem Mann ein paar Euro.
Doch dieser zeigte sich mit der Summe keineswegs zufrieden. Stattdessen verlangte er von beiden zehn Euro pro Kopf. Weil der Mann einen gelben Latz und Namensschild trug, vermittelte er einen seriösen Eindruck. Außerdem appellierte er an das Mitleid der Mädchen, die sich schließlich doch erweichen ließen.
Als eine der beiden Jugendlichen den Buntstift genauer ansah, bemerkte sie, dass der Name des angeblichen Vereins gar nicht draufstand. Deshalb beschlossen sie, dem Mann zu folgen, der bereits in Richtung eines Autos auf dem Parkplatz unterwegs war.
Als der Mann seine beiden Verfolgerinnen bemerkt, wollte er schnell in den Wagen einsteigen, doch die Jugendlichen hinderten ihn daran, die Tür zu schließen. Im Inneren des Pkw befanden sich zwei weitere Männer. Einer der beiden hatte mehrere Geldscheine in der Hand.
Da änderte der vermeintliche Spendensammler plötzlich seine Version und erklärte, dass er das Geld für seine eigenen Kinder benötige.
Doch in diesem Moment tauchte bereits die Polizei auf, die vor von den Mädchen kontaktiert worden war. Als die drei Männer die Ordnungshüter erblickten, beeilten sie sich, den Mädchen die 20 Euro zurückzugeben.
Den Verdacht der Ordnungshüter hatten die drei Männer allerdings bereits geweckt. Dass die Männer viel Bargeld bei sich hatten und jeweils unterschiedliche Erklärungen lieferten, verschlimmerte nur ihre Situation.
Sie wurden zur Quästur gebracht. Dort stellte sich heraus, dass die Männer im Alter von 60, 37 und 30 Jahren aus Apulien stammen und bereits ein beachtliches Vorstrafenregister wegen Betrugs aufwiesen.
Die drei Männer sollen bereits in mehreren Orten in Italien aufgehalten worden sein – immer in der Nähe von Kaufhäusern, Messen oder Krankenhäusern. Die Masche, um das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen, war immer dieselbe.
Nach der Durchsuchung der Männer und des Fahrzeugs hat die Polizei mehrere Buntstifte, Namensschilder in Smiley-Form, Flugblätter sowie eine größere Menge an Bargeld beschlagnahmt. Die drei Männer wurden hingegen angezeigt und müssen sich nun wegen Betrugs vor Gericht verantworten.