Von: ka
Niederdorf – Drei Personen wurden auf den Verdacht hin, unerlaubt einem Beruf nachzugehen, von den Carabinieri der Sonderabteilung NAS auf freiem Fuß angezeigt.
Im Rahmen ihrer italienweiten Kontrolltätigkeit statteten die Carabinieri der NAS zusammen mit den Carabinieri von Niederdorf einem Abstrichabnahmezentrum in Niederdorf, in dem Nasen- und Rachenabstriche zum Nachweis des Coronavirus entnommen wurden, einen Besuch ab.
Im Laufe der Inspektion stellte sich heraus, dass keine der drei anwesenden Personen, die alle in Österreich in der Nähe von Lienz leben, dazu befugt waren, Abstriche abzunehmen oder Daten in die Datenbank des Sanitätsbetriebs Sabes hochzuladen, um „Grüne Pässe“ zu erhalten. Als gesetzlicher Vertreter der österreichischen Firma, die Abstriche sammelt und untersucht, fungierte ein 32-jähriger Kellner. Bei seiner „Tätigkeit“ wurde er von einem 29-jährigen Reiseleiter und einer 26-jährigen Kellnerin unterstützt. Die 26-Jährige hatte vom Sanitätsbetrieb die Zugangsdaten zum Computersystem für die Eingabe der Ergebnisse der Abstriche, die für die Erstellung der „Grünen Pässe“ notwendig sind, angefordert und erhalten. Auf welche Weise diese Genehmigung zur Eingabe sensibler Daten erfolgt war, ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen durch die Carabinieri.
Insgesamt stellten die Carabinieri fest, dass die Abstriche von Unbefugten entnommen, von Unbefugten verarbeitet und analysiert und zuletzt von Unbefugten validiert und hochgeladen wurden, wobei durch diese „Tätigkeit“ europaweit gültige „Grüne Pässe“ erlangt wurden. Zum Glück werden fast alle produzierten „Grünen Pässe“ in wenigen Stunden verfallen und nicht mehr gültig sein.