Von: luk
Meran – Seit Jahren wird an der Mündung der Passer in die Etsch illegal Müll aller Art einfach im Fluss entsorgt. Das ist nicht nur ein ästhetisches, sondern in erster Linie auch ein ökologisches Problem. Darauf weisen die Sportfischer von F.I.P.S.A.S. Sektion Bozen hin. “Trotz wiederholter Meldungen, Treffen und Lokalaugenscheinen blieben auch die zuständigen Behörden in dieser Angelegenheit bisher eher passiv. Dass es so nicht weitergehen kann, liegt auf der Hand. Hier ist die Politik gefordert, endlich eine zufriedenstellende Lösung im Sinne des Gewässer- und Umweltschutzes zu finden.”
“Seit Jahrzehnten belastet das Problem der illegalen Müllentsorgung an der Passermündung in Meran, das ganze Ökosystem der Etsch von der Passerstadt abwärts. Jedes Jahr wird pünktlich mit der Schneeschmelze und dem damit ansteigenden Wasserstand, nebst dem ganzen Hausmüll der fortlaufen im Gewässer eingebracht wird, auch der schwere Unrat zum Teil der übelsten Art (Ölfässer, Fernseher, Autobatterien, Autoreifen etc.) weggespült und im ganzen Flusslauf der Etsch verteilt”, kritisieren die Fischer. Das Ergebnis sei für alle Radfahrer, Spaziergänger, Fischer und Wassersportler dann im Flusssystem ersichtlich. Was diese Umweltverschmutzung für Fische und Vögel bedeute, sei selbstredend.
“Obwohl es offensichtlich ist, wer die Hauptverursacher sind, weil der ganze Müll und Unrat rund um das Nomadenlager aufgefunden wurde, scheint die Gemeinde Meran das Problem nicht in den Griff zu bekommen. Die direkt betroffenen Fischereivereine (FV Bozen, FV Lana Marling Tscherms, FV Passerfischer | Stodtboch und F.I.P.S.A.S.) beklagen das Problem seit Jahren. In Vergangenheit wurde mehrfach versucht über Aussprachen mit der Gemeinde eine Lösung zu finden. Bis jetzt haben alle Aussprachen aber leider wenig gebracht”, heißt es weiter.
In einer am letzten Wochenende stattgefundenen, spontanen Säuberungsaktion, wurde ein beachtlicher Müllberg aus der Haarwaal Mündung und an der Passer/Etsch Mündung geborgen. In zwei Tagen Arbeit ausgeführt von den freiwilligen Fischereiaufsehern der F.I.P.S.A.S. (Federazione Italiana Pesca Sportiva ed Attività Subacque), wurden viele Autoreifen, ein 200-Liter-Ölfass, ein aufgebrochener Tresor, duzende Säcke voller Hausmüll, Sperrplatten, ein Fernseher und noch vieles mehr zusammengetragen.
Die Gemeinde Meran wird von den Vereinen erneut ersucht, das Problem ein für alle Mal zu lösen und für die geregelte Müllabfuhr der Nomadensiedlung zu sorgen. Große Hoffnung dafür setzt die Fischerei auf die gute Kooperation mit dem Amt für Grünanlagen und Umwelt der Stadt.
“Anderenfalls sollte ein besser geeigneter Standort für diese Bevölkerungsgruppe gefunden werden, wo keine angrenzenden Gewässer die Möglichkeit bieten, den Müll illegal zu entsorgen. Es ist sowieso unverständlich wie man eine Wohnsiedlung unterhalb einer Schnellstraßen Brücke und in mitten einer Hochgefahrenzone (Hochwassergefahrenzone) errichten konnte”, so die Fischer.