Vorwürfe laut Verteidigern "haltlos"

Sekte: Mütter vor Gericht

Mittwoch, 12. Januar 2022 | 19:47 Uhr

Sand in Taufers – Sie sollen zwei Kinder zum stundenlangen Beten gezwungen und sie gleichzeitig daran gehindert haben, in die Schule zu gehen: Die fünf Frauen, die in Sand in Taufers verhaftet worden waren, sind erstmals vor Gericht verhört worden, berichtet Alto Adige online.

Die Frauen sollen Mitglieder der katholischen Schweizer Sekte “Neuchristen” sein. Eine der Frauen ist die Mutter der beiden betroffenen Kinder, die jünger als 14 Jahre sind.

Die Sekte der “Neuchristen” folgt einem Mann namens Nikolaus Schneider. Er nennt sich “Schwertbischof”. Bozner Staatsanwaltschaft und Carabinieri haben die Ermittlungen aufgrund einer Anzeige eingeleitet. Die Festgenommenen wurden ins Frauengefängnis von Trient gebracht.

Bei den Verhafteten soll es sich um eine Frau, ihre Tochter, die Tante sowie eine sogenannte Priesterin und deren Tochter handeln. Die Neuchristen sind eine von der römisch-katholischen Kirche getrennte Gemeinschaft und werden als fundamentalistisch orientiert betrachtet. Die Kinder seien nicht physisch, sondern psychisch misshandelt worden. So seien sie etwa auch nachts gezwungen worden, dauernd zu beten.

Den Verteidigern der fünf Frauen zufolge sind die Vorwürfe haltlos. Sie fordern deren Freilassung, da keine Fluchtgefahr bestehe. Die Kinder werden unterdessen in Sozialstrukturen betreut.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen, Pustertal