Klassen in Quarantäne Folge des Impfzweifels – ein Kommentar

Südtirols selbst gestellte Covid-Schulfalle

Donnerstag, 23. September 2021 | 16:49 Uhr

Bozen – Die Verhängung der Quarantäne für Dutzende von Südtiroler Schulklassen und Kindergartengruppen stellt viele Familien, in denen beide Eltern einer Arbeit nachgehen, vor große Herausforderungen. Die Gewerkschaft ASGB kritisiert zu Recht, dass die prophylaktische Quarantäne nicht als Krankheit eingestuft wird und daher die Eltern nicht mehr die Möglichkeit besitzen, für die Betreuung des kranken Kindes zu Hause zu bleiben. Auf der anderen Seite sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass die Abwesenheit vieler Berufstätiger ihre Arbeitgeber ebenfalls vor große Probleme stellen würde.

APA/APA/dpa-Zentralbild/Jens Büttner

Wäre es aber nicht am besten gewesen, wenn es nie notwendig gewesen wäre, so viele Quarantänen zu verhängen? In ganz Italien befinden sich von rund 400.000 Schulklassen nur wenige Hundert in Quarantäne. Zudem wird beobachtet, dass aufgrund der höheren Durchimpfungsrate – ab dem Alter von zwölf Jahren ist eine Impfung möglich – die Anzahl der sich in Quarantäne befindlichen Oberschulklassen im Vergleich zu den anderen Schulstufen und zum Vorjahr spürbar geringer ist.

SCUOLE APERTE, OLTRE ALLA PANDEMIA C'È L'EMERGENZA CATTEDRE

SCUOLE APERTE, OLTRE ALLA PANDEMIA C'È L'EMERGENZA CATTEDREDa ieri le scuole sono aperte in tutta Italia. Non senza difficoltà, perché oltre ai problemi creati dalla pandemia restano quelli cronici dovuti alla mancanza di personale.Valeria Papitto per il Tg3 delle 14:20 del 21 settembre 2021

Posted by Tg3 on Tuesday, September 21, 2021

Nichts liegt näher als der Verdacht, dass dieser Unterschied auf die gesamtstaatlich wesentlich höhere Impfbereitschaft zurückzuführen ist und dass den Südtirolern, unter denen es an Impfgegnern und Impfzweiflern leider nicht mangelt, einmal mehr die mangelnde Impfbereitschaft auf die eigenen Füße fällt. Es fällt auf, dass Südtirol die Negativwertung von 53,8 Prozent der Zwölf- bis Neunzehnjährigen, die noch keine Impfdosis erhalten haben, klar anführt. In Südtirol sind nicht nur zu wenige Eltern, sondern auch zu wenige Minderjährige geimpft.

GIMBE

Dass die Ansteckungsgefahr in den Schulen von den Südtirolern noch nicht ernst genug genommen wird, zeigt auch der überschaubare Anteil der Schüler an Südtirols Schulen – 65 Prozent – die sich an den freiwilligen Nasenflügeltests beteiligen.

Es hat keinen Sinn. Entweder gelingt es, mittels mehr Tests und gegebenenfalls Quarantänen die Ansteckungen unter den jüngeren Schülern einzubremsen und viel mehr Minderjährige ab zwölf Jahren, aber auch die Eltern zur Impfung zu bewegen, oder Südtirol kehrt nach und nach wieder zum Fernunterricht zurück.

Sanitätsbetrieb Südtirol

Nach der Erfahrung des letzten Schuljahres müssen die Folgen dieser Entwicklung hier nicht näher erläutert werden. Die ersten Zahlen scheinen zu beweisen, dass sich der Grüne Pass im Schulbereich bewährt. Die Einführung des Grünen Passes für die gesamte Arbeitswelt wird unter anderem auch viele Eltern dazu veranlassen, sich impfen zu lassen.

GIMBE

Südtirol ist bei den Impfungen arg im Rückstand. Sorgen wir gerade auch im Interesse unserer Kinder und deren Rechts auf Bildung, dass sich das ändert. Lasst euch impfen und stimmt den Tests für eure Kinder zu.

Von: ka

Bezirk: Bozen