15 Festnahmen und Drogen von über einer halben Mio. Euro beschlagnahmt

“Taxi Driver”: Carabinieri sprengen Drogennetzwerk im Vinschgau und Meran

Donnerstag, 01. Juni 2017 | 11:50 Uhr

Bozen – Nach rund einjährigen Ermittlungen haben die Carabinieri im Vinschger- sowie im Meraner Raum ein Drogennetzwerk ausgehoben. Die Ergebnisse der Anti-Drogen-Operation unter dem Codenamen „Taxi Driver“ wurden heute auf einer Pressekonferenz in Bozen der Öffentlichkeit präsentiert.

Sie können sich sehen lassen: 15 Personen wurden verhaftet – drei davon in Untersuchungshaft überstellt, 21 Personen kassierten eine Anzeige wegen Drogenbesitzes mit Verkaufsabsicht und Hehlerei und sechs Personen wurden als Drogenkonsumenten gemeldet, weswegen ihnen auch der Führerschein abgenommen wurde.

Außerdem haben die Carabinieri insgesamt 5,5 Kilogramm Marihuana, 4,5 Kilogramm Haschisch, knapp einen Kilogramm Kokain sowie 6,25 Gramm Heroin sichergestellt. Daneben wurden außerdem 30.345 Euro Bargeld, drei Pistolen und diverses Diebesgut beschlagnahmt.

Die eingezogenen Rauschmittel hatten einen Schwarzmarktwert von rund einer halben Millionen Euro.

Wie die Carabinieri heute mit Freude verkündeten, wurden bereits viele der verhafteten Personen verurteilt, und zwar zu insgesamt 22 Jahren und zwei Monate Haft sowie 51.100 Euro Geldstrafe.

Bei den Personen im Drogennetzwerk soll es sich um Südtiroler (Vinschger und Meraner) sowie hier ansässige Ausländer (vornehmlich Iraker) handeln.

Die Gruppe soll die lokale Nachfrage nach Rauschmitteln aller Art bedient haben. Die Klienten kamen dabei aus allen Altersschichten, gehörten meist aber der jüngeren Generation an.

Ausdrücklich betonen die Carabinieri, dass es sich nicht um eine kriminelle Vereinigung handelt, sondern um eine Gruppierung, die sich nach und nach entwickelt hatte. Die einzelnen Personen rutschten immer tiefer in die Kriminalität ab. Konsumenten begannen mit dem Dealen und begannen auch zu stehlen.

Den Ausgang der Ermittlungen nahm eine Beobachtung der Carabinieri von Partschins. Ein Taxi aus dem Mailänder Raum tauchte immer wieder im Burggrafenamt auf. Weil dies ungewöhnlich erschien, streckten die Carabinieri ihre Fühler aus und stellten fest, dass Rauschgifthandel dahintersteckt und mehrere Kanäle im Burggrafenamt sowie im unteren Vinschgau eröffnet wurden.

Es folgten in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Beobachtungs- und Abhöroperationen, die schnell zu ersten Ergebnissen und Verhaftungen führten. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich auch heraus, dass Diebesware im Umlauf war. So wurden 14 iPad, ein Computer, ein Motorrad, Goldschmuck und 22 Ausweise sichergestellt, die bei einer Hausdurchsuchung in einem Ofen gefunden wurden.

Carabinieri-Kommandant Stefano Paolucci hat heute unterstrichen, wie wichtig die Präsenz der Carabinieri auch in kleinen Dörfern sei. Das werde mit der Operation “Taxi Driver” aufs neue deutlich. Auch die Präventionsarbeit in den Schulen ist für Paolucci entscheidend. Dort werde nicht nur auf die möglichen strafrechtlichen Folgen hingewiesen, sondern auch auf die gesundheitlichen Konsequenzen, die Drogenkonsum haben kann.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen, Burggrafenamt, Vinschgau