Schwerer Fall in Graun aufgedeckt

Tierquälerei: Schächtungen im Vinschgau

Samstag, 20. Mai 2017 | 12:00 Uhr
Update

Graun – Die Behörden haben in Graun einen Fall von illegaler Schächtung aufgedeckt und bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Den Beteiligten drohen nun bis zu 150.000 Euro an Geldstrafe, berichtet das Tagblatt Dolomiten.

Muslime aus Nordafrika wurden vor wenigen Tagen auf frischer Tat bei der Schächtung von zwei Schafen ertappt. Der Eigentümer der Tier, der aus dem Gemeindegebiet stammt und den Stall gepachtet haben soll, hat laut offiziellen Angaben zwar nicht aktiv an der Schächtung teilgenommen. Allerdings soll er sehr wohl in Kenntnis davon gewesen sein, welche Qualen die Schafe erleiden müssen. Die Carabinieri und der tierärztliche Dienst des Landes haben die Erhebungen zum Fall vorgenommen.

Bürger, denen bereits mehrfach Nordafrikaner aufgefallen waren, die in Richtung des Stalles fuhren, brachten die Ermittlungen ins Rollen.

Schächtungen sind in dieser Form in Südtirol verboten sind. Den Tieren werden ohne Betäubung die Blutgefäße am Hals durchtrennt, bis sie langsam ausbluten. Bis zum Eintritt des Todes können mehrere Minuten vergehen, erklärt Franz Hintner vom tierärztlichen Dienst.

Problematisch an dem Fall sei, dass es sich um keine Hausschlachtung handle, da sie für Dritte vorgenommen wurde. Außerdem dürften diese Schlachtungen grundsätzlich nur in zugelassenen Schlachthäusern stattfinden.

Laut Hintner brauche es beim Schächten immer zwei Seiten. Muslime kaufen die Tiere und schächten sie zwar aus religiösen Gründen, doch Einheimische stellen sie ihnen wie in diesem Fall gegen gute Bezahlung zur Verfügung.

Es wird vermutet, dass es in Südtirol häufig oft zu illegalen Schächtungen kommt – meist in versteckten Hinterhöfen. Oft sei es schwierig, die Täter zu ertappen. Bürger, die in Südtirol ähnliche Beobachtungen machen, können sich an Amtstierärzte, Carabinieri oder den landestierärztlichen Dienst wenden.

Übrigens ist durchaus möglich, Schächtungen legal in Schlachthöfen vorzunehmen. Dabei müssen allerdings gesetzliche Auflagen eingehalten werden, die viele Muslime aus religiösen Gründen ablehnen.

Von: mk

Bezirk: Vinschgau