Im AMS in Lienz bedrohte ein 40-Jähriger eine Mitarbeiterin

Verdächtiger bei Drohung in Osttiroler AMS angeschossen

Dienstag, 20. Juni 2023 | 23:23 Uhr

Ein 40-Jähriger hat Dienstagmittag im Arbeitsmarktservice (AMS) in Lienz in Osttirol eine Mitarbeiterin mit einem Messer bedroht. Beim darauffolgenden Polizeieinsatz wurde er im Hüftbereich angeschossen. Zuvor hatte der Mann einen Beamten mehrmals mit einem Messer attackiert und ihm eine Stichverletzung am Oberarm zugezogen. Wie die Polizei der APA mitteilte, wurde niemand lebensgefährlich verletzt. Der Einheimische wurde festgenommen und im Krankenhaus Lienz operiert.

Seine Einvernahme werde sicher nicht mehr am Dienstag stattfinden, sondern voraussichtlich am Mittwoch durchgeführt werden, sagte ein Polizeisprecher zur APA am Abend. Auch die Befragung der Mitarbeiterin, die unverletzt blieb, sowie möglicher weiterer Zeugen stand noch aus. Der verletzte Polizist wurde nach der Erstversorgung im Spital wieder entlassen.

Das Motiv des 40-Jährigen, was er von der AMS-Mitarbeiterin wollte bzw. warum er mit einem Messer ins Gebäude kam – all dies blieb vorerst unklar. Der Mann – der sich laut Exekutive in einem “psychischen Ausnahmezustand” befunden hatte – hielt der AMS-Mitarbeiterin zunächst in ihrem Büro ein Messer vor. Der Frau gelang es daraufhin, aus dem Zimmer zu flüchten. Als mehrere Polizisten an Ort und Stelle waren, befand sich der Mann alleine in dem Büro. Als er aufgefordert wurde, das Messer auf den Boden zu legen, soll er trotzdem auf die Beamten zugegangen sein, hieß es. Ein Polizist setzte daraufhin einen Pfefferspray ein – der Verdächtige soll aber trotzdem den Beamten mehrmals mit dem Messer attackiert und schließlich am Oberarm verletzt haben. Da der Pfefferspray beim Verdächtigen laut Exekutive “keine Wirkung” gezeigt habe, gab ein anderer Polizist einen Schuss aus seiner Dienstpistole ab.

Die Ermittlungen wurden mittlerweile vom Landeskriminalamt übernommen. Die Kriminalbeamten hatten sich am frühen Nachmittag auf den Weg von Innsbruck nach Lienz gemacht. Dort stand unter anderem auch die Spurensicherung an. Nun würden zunächst die Erstermittlungen durchgeführt, dann werde entschieden – allenfalls unter Beiziehung des Innenministeriums – ob auch die Untersuchungen hinsichtlich der Schussabgabe durch den Polizisten von den Tiroler Beamten oder von jenen eines anderen Bundeslandes durchgeführt werden, erklärte der Polizeisprecher gegenüber der APA.

Von: apa