Von: luk
Bozen – Ein rund 50-jähriger Landesbediensteter steht im Verdacht, einer jungen Südtirolerin mit dauerhafter geistiger Beeinträchtigung sexuelle Inhalte geschickt zu haben. Der Mann war seit einigen Jahren als freiwilliger Helfer in einer Einrichtung tätig, die Menschen mit Behinderung unterstützt. Dadurch kam er in Kontakt zur Familie sowie zur jungen Frau. Dies soll er laut der Zeitung Alto Adige ausgenutzt haben.
Laut Ermittlungen baute er über häufige Nachrichten und Telefonate ein Vertrauensverhältnis zur volljährigen Betroffenen auf. Die Mutter der Frau – zugleich ihre Sachwalterin – bemerkte demnach im September verdächtige Chatverläufe. Auf dem Mobiltelefon ihrer Tochter fand sie mehrfach vom Mann versandte Fotos mit eindeutig sexuellem Inhalt, auch über die Funktion „einmalige Ansicht“. Zudem stellte sie getätigte Videoanrufe fest. Auch soll der Mann der jungen Südtirolerin mit Beeinträchtigung nahegelegt haben, ihren Eltern nichts davon zu erzählen, sonst wäre ihre Freundschaft in Gefahr, so die Vorwürfe.
Die Familie erstattete in den vergangenen Wochen Anzeige bei der Polizei. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren wegen sexueller Gewalt ein. Der Mann wurde bereits von der Polizei einvernommen. Er versuchte auch Kontakt zur Familie aufzunehmen, um sich zu erklären. Diese lehnte das aber ab. Ein Richter verhängte ein Annäherungsverbot. Der Beschuldigte muss derzeit ein elektronisches Armband tragen, um die Einhaltung der 500-Meter-Distanz zur Betroffenen zu überwachen.
Die Auswertung seines Mobiltelefons wird indes fortgesetzt. Weitere mögliche Opfer seien nicht ausgeschlossen, heißt es.
Die Familie der jungen Frau appelliert nach dem Vorfall an die Öffentlichkeit, wachsam zu sein: Man hoffe, dass niemand sonst in eine ähnliche Situation gerate, und fordere Gerechtigkeit für ihre Tochter.




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