Krankheitsüberträger breiten sich aus

Zecken auf den Talferwiesen

Montag, 14. Mai 2018 | 10:20 Uhr

Bozen – Zecken scheinen sich in Südtirol zunehmend wohlzufühlen. Abgesehen davon, dass Personen in Wäldern befallen werden, soll es nun auch zu Zeckenbissen entlang der Montiggler Seen und auf den Talferwiesen in Bozen gekommen sein. Anna Maria Bassot, die Leiterin des Dienstes für Hygiene und Gesundheit, empfiehlt, sich impfen zu lassen.

Zecken sind nicht nur lästige Blutsauger, sondern sie übertragen im Extremfall auch Krankheiten. Die gefährlichste davon ist Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die Erkrankung, die mit grippeähnlichen Symptomen und Fieber beginnt, kann bei einem Teil der Patienten mit einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten enden.

Wie Anna Maria Bassot erklärt, geht es nicht darum, Alarmstimmung zu verbreiten. Dennoch existiere das Problem. Zwar hat es Zecken in Südtirol schon immer gegeben, doch die Tiere breiten sich offenbar aus.

In Südtirol wurden seit Beginn des Jahres nur zwei Fälle von FSME und ein Fall von Lyme-Borreliose, die ebenfalls durch Zecken übertragen wird, registriert. Trotzdem steht die „warme“ Jahreszeit erst noch vor der Tür.

De Inkubationszeit von Krankheiten nach Zeckenbissen dauert zwischen vier und 28 Tagen. Im Durchschnitt werden die ersten Symptome nach acht Tagen sichtbar. In 70 Prozent der Fälle bleiben Krankheitsanzeichen aus. Bei 30 Prozent kommt es nach drei bis 28 Tagen zu grippeähnlichen Symptomen, die dann aber wieder verschwinden. Doch in zehn bis 20 Prozent der Fälle kann nach acht bis 20 Tagen ohne Symptome eine zweite Phase eintreten, bei der das zentrale Nervensystem betroffen ist. Diese Fälle sind schwerwiegend.

Die Alarmglocken sollten schrillen, wenn sich rund um die Bissstelle ein roter Ring abzeichnet, während das Innere des Kreises hell bleibt. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass durch die Zecke Lyme-Borreliose übertragen wurde. Die Krankheit, die von Fieber und Muskelschmerzen gekennzeichnet ist, wird drei Wochen lang mit Antibiotika behandelt.

Die Impfung beugt hingegen FSME vor und wird in drei Dosen verabreicht. Im vergangenen Jahr ließen sich 3.650 Personen in Südtirol impfen.

Von: mk

Bezirk: Bozen