Von: mk
Meran – Eine ältere Touristin aus Fondo im Nonstal, die auf ihren Bus nach Hause gewartet hat, ist am Bahnhof in Meran Opfer eines dreisten Diebstahls geworden. Ein Unbekannter hat ihr die Handtasche entrissen. Was als Albtraum begonnen hat, endete allerdings anders als erwartet, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige
Zwei Carabinieri und ein Hotelier aus Marling haben wahrlich Herz gezeigt. Wie eine Mitarbeiterin im Gastbetrieb laut Alto Adige erklärt, hat sich ein Ordnungshüter der hiesigen Carabinieri-Station gemeldet und nach einem Zimmer für nur eine Nacht gefragt.
Das Telefonat sei durchaus ungewöhnlich gewesen. „Der Carabiniere hat erklärt, er werde eine Frau aus Fondo her bringen und die Rechnung für das Zimmer selbst begleichen“, berichtet die Mitarbeiterin.
Die Seniorin sei ins Hotel in aufgewühltem Zustand gekommen. „Wir haben ihr das Zimmer gezeigt und sie selbst hat uns erzählt, was vorgefallen war“, so die Hotelangestellte. Der Vorfall hat sich gegen 16.00 Uhr am Nachmittag ereignet. Bevor der Übeltäter zugeschlagen hat, habe sie sich beobachtet gefühlt, erklärte die Touristin.
Glücklicherweise sei bald darauf ein Streifenwagen der Carabinieri vorbeigekommen und die Frau hat Alarm schlagen. Nachdem sie den Täter beschrieben hat, konnte er im Park in der Nähe des Bahnhofs aufgespürt werden.
Nachdem Anzeige erstattet und die Formalitäten erledigt worden waren, stellte die Touristin allerdings fest, dass der letzte Bus nach Fondo bereits abgefahren war. Weil sie nicht mehr genügend Bargeld und auch keine Bankomat- oder Kreditkarte bei sich hatte, boten die beiden Carabinieri kurzerhand an, ihr ein Hotelzimmer in Marling zu spendieren.
Am Tag darauf stand die Frau früh morgens auf und wurden von den Angestellten des Hotels zum Bahnhof begleitet. Wie versprochen, tauchten auch die beiden Carabinieri auf, um für die Übernachtung aufzukommen. Doch als der Hotelbesitzer von dem Vorfall erfuhr, entschloss er sich, auf eine Bezahlung zu verzichten. Diese Großzügigkeit hat auch die Frau berührt.