Geplanter Hundestrand heftig umstritten – VIDEO

„Er ist nicht geeignet, es gibt dort viele Kinder“

Freitag, 16. August 2019 | 07:59 Uhr

Bibione – Im beschaulichen und vor allem bei Familien sehr beliebten Adriaurlaubsort Bibione sorgt ein geplanter Hundestrand für heftige Polemiken. Den Gegnern – allesamt Einwohner von Bibione und Touristen, die im Urlaubsort eine Zweitwohnung besitzen – gelang es innerhalb kürzester Zeit, nicht weniger als 224 Unterschriften zu sammeln. Der Bürgermeister sicherte den Bewohnern und Touristen von Bibione zu, das Projekt in der Gemeinde und unter allen Betroffenen neu zu diskutieren. Der „Fall von Bibione“ löste weit über den kleinen Badeort hinaus eine heftige Diskussion um Hunde am Strand aus.

Bibione gehörte vor Jahren einmal zu den Vorreitern des Trends, Hunde im Badeurlaub mitzunehmen und ihnen am Ufer der Adria ein eigenes Strandbad einzurichten. Der beschauliche und vor allem bei Familien sehr beliebte Adriaurlaubsort hatte im fernen Jahr 2007 zu den allerersten italienischen Badeorten gezählt, der für Hunde und ihre Herrchen ein eigenes Lido – die „Spiaggia di Pluto“ – geschaffen hatte. Es war von Anfang an eine Erfolgsgeschichte. Das bei Hundeliebhabern aus halb Europa geschätzte Strandbad „Spiaggia di Pluto“ platzt heute aus allen Nähten. Für die Tage um Mariä Himmelfahrt, in Italien und auch in Südtirol kurz Ferragosto genannt, meldete das „Hundebad“, voll ausgelastet zu sein und keine freien Plätze mehr zur Verfügung zu haben.

Angesichts des schieren Erfolgs des Lidos „Spiaggia di Pluto“ begannen in Bibione bereits vor geraumer Zeit, Stimmen laut zu werden, ein zweites nur den Hunden und ihren Herrchen und Frauchen gewidmetes Strandbad zu eröffnen. Aber als die Pläne konkret wurden und mehrere Techniker der Gemeinde San Michele al Tagliamento, zu der Bibione gehört, am Strand auftauchten, um einige Messungen vorzunehmen, regte sich unvorhergesehener Widerstand. Einige Einwohner von Bibione organisierten eine Unterschriftenaktion, in der gefordert wurde, von diesem Vorhaben abzusehen. Innerhalb kürzester Zeit gelang es den Gegnern, nicht weniger als 224 Unterschriften zu sammeln, die später protokolliert und in der Gemeinde San Michele al Tagliamento hinterlegt wurden.

„Wir wollen klarstellen, dass wir nichts gegen Hunde haben, aber wir sind davon überzeugt, dass dieses Stück des Strandes nicht dazu geeignet ist, sie zu beherbergen. Dieser Abschnitt des Strandes ist seit Jahrzehnten den kleinen Kindern und ihren Familien vorbehalten. Eine Vermischung dieses Strandbades mit einem Hundestrand könnte zu nicht wenigen Problemen führen“, so einige der Unterzeichner der Petition.

Der in diesem Ausmaß nicht erwartete Protest führte auch in der Gemeindestube zu einem Umdenken. „Ich begrüße die Unterschriftenaktion, weil sie es uns ermöglicht, zu diesem Thema eine Debatte zu eröffnen“, so der Bürgermeister von San Michele al Tagliamento, Pasqualino Codognotto.

Der „Hundestreit“ von Bibione blieb in der italienischen Öffentlichkeit nicht unbemerkt. Der Fall löste zwischen Hundeliebhabern und Hundegegnern eine heftige Debatte um das mitunter recht schwierige Zusammenleben zwischen Hunden und ihren Herrchen und Frauchen auf der einen und „normalen“ Badeurlaubern auf der anderen Seite aus. Und was meinen unsere Leserinnen und Leser? Fühlen sie sich von Hunden am Strand gestört oder gehören sie eher zu jenen, die das Strandbad am liebsten gemeinsam mit ihrem Vierbeiner aufsuchen?

Facebook/La Spiaggia di Pluto Bibione

 

 

Von: ka