Von: mk
Riva – Nach dem Felssturz vor einigen Tagen auf dem Straßenabschnitt zwischen Riva del Garda und Limone in der Nähe eines Tunnels erhebt das interregionale Koordinierungskomitee für den Schutz des Gardasees Fragen zur Sicherheit. Dabei werden Zweifel am Zustand der vorhandenen Felsbarrieren geäußert.
Der Felssturz hat sich am vom 6. September auf Gebiet der Provinz Trentino am südlichen Eingang der „Galleria Titani“ ereignet. Die Gardesana, die Umfahrungsstraße rund um den Gardasee, musste an dieser Stelle mehrere Stunden lang gesperrt werden. Gemäß den offiziellen Unterlagen der Trientner Landesverwaltung befinden sich dort Felsbarrieren, die eigentlich Steine abfangen sollten, wie das Komitee in einer Aussendung erklärt.
Ausgehend von dieser Prämisse stellt das Komitee folgende Fragen: “Wenn Steine bis auf die Straße gelangt sind, gab es dann eine ungeschützte Lücke zwischen den Barrieren? Wenn ja, warum? Oder haben die bestehenden Barrieren den Steinschlägen nicht standgehalten?”
Verwiesen wird dabei auch auf eine im Juli 2022 durchgeführte Analyse des Zustands der Felsbarrieren über der Gardesana im betroffenen Abschnitt. “Laut dieser Analyse ist der Zustand der Barrieren veraltet”, so das Koordinationskomitee. Gleichzeitig wird die Frage erhoben, warum die Barrieren in den vergangenen Jahrzehnten nicht ersetzt worden seien.
Die dringendste und brisanteste Frage in der Stellungnahme lautet: “Ist die westliche Gardesana derzeit ausreichend und effektiv durch Schutzbauwerke gesichert?” Gleichzeitig wird auch infrage gestellt, ob es zulässig ist, neben der Straße eine schwebende Brücke für den Radweg zu bauen, die im Felsen verankert ist.
In seiner Stellungnahme weist das Koordinierungskomitee darauf hin, dass der rund 5,5 Kilometer lange Abschnitt der westlichen Gardesana zu 3,6 Kilometern durch Tunnels verläuft. Neben der Steinlawine, die sich erst kürzlich ereignet hat, habe sich am 8. März 2024 am Eingang der “Galleria Casagranda” ein großer Felssturz gelöst.
Es sei leicht zu erkennen, dass es auch zwischen den Tunneln weitere Felsstürze gegeben habe, die jedoch nicht erfasst worden seien, da sie den Straßenverkehr nicht beeinträchtigt hätten, erklärt das Koordinierungskomitee. Die Probleme auf dem Gebiet seien nur oberflächlich behandelt worden. Felssicherungsarbeiten seien ausgesetzt worden, um sie an den zukünftigen Fahrradweg anzupassen Dies habe zu einer gefährlichen Situation an der Gardesana geführt, die nicht mehr ignoriert werden könne, betont das Komitee.
Darüber hinaus sei angesichts einer sich ständig verändernden Umwelt – sowohl durch natürliche Prozesse als auch durch den Klimawandel – die Frage zu stellen, ob der Bau einer freitschwebenden Brücke für den Radweg parallel zur Gardesana zulässig sei, heißt es in der Stellungnahme abschließend.
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