Beliebter Wanderweg gesperrt

Gewaltiger Felssturz in den Dolomiten rauscht ins Tal

Samstag, 06. September 2025 | 08:13 Uhr

Von: idr

Primiero San Martino di Castrozza – Die majestätische Palagruppe in den Trentiner Dolomiten wurden erneut von einem heftigen Felssturz heimgesucht: In den vergangenen Tagen lösten sich zwischen 150 und 200 Kubikmeter Felsgestein aus den steilen Wänden und donnerten in das Venegia-Tal hinab. Der Steinschlag traf mehrere Abschnitte des beliebten Wanderweges E710 zum Mulaz, auch bekannt als „Quinto Scalet“.

Die Gemeinde Primiero San Martino di Castrozza reagierte umgehend und erließ eine Sperrverordnung für den am stärksten gefährdeten unteren Wegabschnitt. Der Schutz der Wanderer habe oberste Priorität, begründeten die Verantwortlichen. Bergfreunde müssen dennoch nicht auf die beliebte Mulaz-Schutzhütte verzichten: Eine gut ausgeschilderte Alternativroute oberhalb der Abbruchstelle bleibt weiterhin geöffnet.

Behörden prüfen Dauerlösungen

Die Trentiner Zivilschutzbehörde nahm die Situation ernst und berief eine Krisensitzung ein. Experten inspizierten vor Ort das Ausmaß der Schäden und bewerteten die weitere Gefährdungslage. Die Region ist kein Unbekannter bei solchen Naturereignissen. Bereits im August ereigneten sich mehrere Felsstürze an der Cima Falkner, und auch in der aktuell betroffenen Zone hatte es schon früher Steinschläge gegeben.

Die Provinz Trient erwägt nun temporäre Schutzvorrichtungen entlang der Serpentinen im noch geöffneten Wegabschnitt oberhalb der Abzweigung zur Variante 710A – der Alternativroute – zu installieren. Parallel prüfen die Behörden die Machbarkeit einer dauerhaften Wegverlegung, die in den kommenden Tagen realisiert werden könnte.

Der Vorfall verdeutlicht erneut die Unberechenbarkeit der Bergnatur und die Notwendigkeit ständiger Wachsamkeit in den hochalpinen Regionen der Dolomiten, wo sich Erosion und Klimawandel zunehmend auf die Felsstabilität auswirken.

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