Viele Italiener nehmen Impfangebot an – VIDEO

„Grüner Pass-Effekt“: Boom von Impfvormerkungen

Samstag, 24. Juli 2021 | 08:15 Uhr

Von: ka

Rom – Auch wenn die römische Regierung bei der Einführung des „Grünen Passes“ sich nicht ganz am französischen Modell orientiert hat, so zeitigt bei den bisherigen Impfzweiflern die Aussicht, ohne „Grünen Pass“ in Zukunft von vielen Freizeitaktivitäten wie der Besuch von Kinos, Museen, Theatern, Sportevents und anderen Großveranstaltungen sowie von den Innenräumen der Restaurants ausgeschlossen zu sein, doch den gewünschten Effekt.

Nach einem zuletzt schleppenden Verlauf der Impfkampagne zieht nach dem Bekanntwerden der Einschränkungen für Ungeimpfte den Impfvormerkungsstellen aller italienischen Regionen zufolge die Nachfrage nach Impfterminen spürbar an. Innerhalb weniger Stunden nach der Vorstellung des „Grünen Passes“ durch Mario Draghi sind in Italien rund 150.000 Impftermine gebucht worden.

ANSA/ MASSIMO PERCOSSI

„Abhängig von Region verzeichnen wir einen Buchungsboom mit Steigerungen von 15 bis 200 Prozent“, bestätigt der außerordentliche Kommissar für die Koordinierung der Maßnahmen gegen die Covid-19-Notlage, General Francesco Paolo Figliuolo, gegenüber der Nachrichtensendung Tg5.

In der bevölkerungsreichsten italienischen Region, der Lombardei, haben sich allein am Donnerstag 48.646 Personen für einen Termin für die Verabreichung der ersten Impfdosis vorgemerkt. Verglichen mit dem Vortag, an dem insgesamt 28.368 Impfwillige einen Termin vereinbart haben, bedeutet dies fast eine Verdoppelung. In Wahrheit wird in den Impfzentren der Lombardei bereits seit dem 14. Juli, dem Tag der Einführung des „Grünen Passes“ in Frankreich und dem Beginn der damit einhergehenden Debatte in der italienischen Öffentlichkeit, eine verstärkte Nachfrage nach Erstimpfungen beobachtet.

ANSA / CIRO FUSCO

„Wer noch nicht geimpft ist, kann von heute an bis zum 1. August einen der 100.000 neuen freien Plätze für die Erstdosis nutzen, die wir für die Bürger aller Altersgruppen in der Lombardei zur Verfügung gestellt haben. Dies ist eine weitere Anstrengung, um die Impfung zu erleichtern. Es handelt sich dabei um den einzigen Weg, das Virus zu bekämpfen und zu überwinden und sowohl die eigene Gesundheit als auch jene der Gemeinschaft zu schützen“, so die Vizepräsidentin der Region Lombardei und zuständige Regionalassessorin für das Gesundheitswesen, Letizia Moratti.

ANSA/CIRO FUSCO

Einen ähnlichen Boom verzeichnet nach der Ankündigung des „Grünen Passes“ mit mehr als 38.000 Vormerkungen auch die mittelitalienische Region Latium. Aber hohe Zuwächse werden aus allen italienischen Regionen gemeldet.

ANSA/TINO ROMANO

Auch in Südtirol zeigt man sich zuletzt mit dem Fortgang der einheimischen Impfkampagne äußerst zufrieden. Die Aussicht dank des „Grünen Passes“ größere Bewegungsfreiheit genießen und mehr Freizeitmöglichkeiten in Anspruch nehmen zu können, dürfte auch in Südtirol zu einem „Run“ auf die Impfzentren führen.