Von: apa
Mit Inter Mailand und Manchester City sind zwei europäische Fußball-Schwergewichte bei der Club-WM in den USA bereits im Achtelfinale ausgeschieden. Der Champions-League-Finalist Inter verlor am Montag in Charlotte gegen Fluminense 0:2 (0:1). Der Viertelfinal-Gegner des Clubs aus Rio de Janeiro heißt überraschend Al Hilal. Das Team aus Saudi-Arabien rang Manchester City beim Torfestival in Orlando mit 4:3 nach Verlängerung nieder.
Der junge Brasilianer Marcos Leonardo (112.) avancierte mit seinem zweiten Treffer der Partie zum Matchwinner und sorgte damit für das überraschende Turnier-Aus der Truppe von Pep Guardiola. Goalie Bono bejubelte den Aufstieg mit Tränen in den Augen, Trainer Simone Inzaghi – er war nach dem verlorenen CL-Finale mit Inter in die Wüste gewechselt – jubelte überschäumend. Im dritten Seitenlinien-Duell mit Guardiola siegte der Italiener erstmals.
“Wir mussten den Mount Everest ohne Sauerstoff besteigen, und wir haben es geschafft. Alle Spieler waren in jeder Hinsicht außergewöhnlich”, jubelte Inzagi. Al Hilal feierte einen großen Tag für den saudischen Fußball. “Wir wollten zeigen, dass Al Hilal viel Talent hat und wir zurecht hier bei der Club-WM dabei sind”, sagte Torschütze Kalidou Koulibaly. Guardiola, der die kurze Sommerpause für seine Mannschaft zuvor heftig kritisiert hatte, meinte: “Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft gut spielt, aber wir fahren nach Hause, und jetzt ist es Zeit, uns auszuruhen, neue Kraft zu tanken und in der nächsten Saison wiederzukommen.”
Schlagabtausch mit sieben Toren
Die 42.311 Zuschauer erlebten einen amüsanten Schlagabtausch. City legte durch Bernardo Silva früh vor (9.), doch Al Hilal drehte die Partie mit einem Blitzstart in die zweite Hälfte. Marcos Leonardo drückte 45 Sekunden nach Wiederbeginn einen Abpraller per Kopf über die Linie. Dann flog den spielbestimmenden Engländern ein eigener Corner um die Ohren. Malcom blieb alleine vor Ederson eiskalt (52.).
City glich durch seinen Torjäger rasch aus. Erling Haaland, zuvor kaum im Spiel, war nach einem Eckball im Nachsetzen zur Stelle (55.). Die Guardiola-Elf vermochte es dann nicht, aus ihrer Überlegenheit Kapital zu schlagen. Bereits in der Verlängerung stellte der letzte Asien-Vertreter im Turnier durch Koulibaly auf 3:2 (94.). Der frühere Abwehrchef von Napoli hatte die Lufthoheit nach einem Eckball im Fünfmeterraum.
Manchester City kämpfte sich durch eine Direktabnahme des kurz zuvor eingewechselten Phil Foden (104.) auf Raten noch einmal in die Partie zurück. Al Hilal, das sich im Aufstiegskampf gegen Salzburg durchgesetzt hatte, wirkte in der Verlängerung jedoch um einiges agiler. Leonardo drückte das Siegtor über die Linie, nachdem Goalie Ederson einen Kopfball von Sergej Milinkovic-Savic vor seine Beine abgewehrt hatte.
Botschaft für die Sommerpause
In Charlotte entschieden ein frühes Tor von German Cano (3.) und ein später Treffer von Hercules (93.) die Partie, die mit einem Patzer von Inter-Torhüter Yann Sommer nach wenigen Sekunden begann. Der nächste Angriff der Brasilianer brachte die Führung. Nach einer abgefälschten Flanke war Torjäger Cano zur Stelle und köpfelte den Aufsetzer aus drei Metern ein.
Danach übernahm Inter das Kommando, doch die Fluminense-Defensive um den 40-jährigen Abwehrchef Thiago Silva machte es den Italienern schwer. Inter drängte vergeblich auf den Ausgleich. Stefan de Vrij vergab aus wenigen Metern (69.). Lautaro Martinez fand im 44-jährigen Torhüter Fabio seinen Meister (82.) und traf nur die Innenstange (83.).
Fluminense zog als zweiter brasilianischer Vertreter nach Palmeiras aus Sao Paulo ins Viertelfinale ein. Für Inter endete eine kräftezehrende Saison mit vielen Höhepunkten, aber keinem Titel, wie Lautaro Martinez festhielt. Für die kurze Sommer-Pause sendete der argentinische Kapitän eine unmissverständliche Botschaft: “Ich will um die großen Titel kämpfen. Wer bei Inter bleiben will, gut, lasst uns kämpfen. Aber jeder, der nicht kämpfen will, kann gehen.”
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