Tierschutzorganisationen verlangen vom Trentino Akteneinsicht – VIDEO

Oipa und LAV sorgen sich um Bärenjungen

Dienstag, 25. April 2023 | 08:00 Uhr

Trient – Wie die italienische Tierschutzorganisation Oipa in ihrer Presseaussendung mitteilt, wurde sie zusammen mit den anderen großen Tier- und Umweltschutzverbänden Italiens zu einer Anhörung in das italienische Umweltschutzministerium eingeladen, um über den „Bären-Notstand im Trentino“ zu diskutieren. Diese Anhörung wird am kommenden Mittwoch, dem 26. April, stattfinden.

Facebook/Parco Nazionale d’Abruzzo, Lazio e Molise

Die Tierschutzaktivisten der Oipa sorgen sich aber vor allem um das Schicksal der Jungen der Bärin, die den 26-jährigen Bergläufer Andrea Papi getötet hat. Um sich über das Wohlergehen der Jungtiere, die ihre Bärenmutter verloren haben, zu informieren, wird die Tierschutzorganisationen Oipa bei der Provinzverwaltung des Trentino in Kürze einen Antrag auf Akteneinsicht stellen.

Facebook/Parco Nazionale d’Abruzzo, Lazio e Molise

In ihrer Stellungnahme geben die Aktivisten der Oipa auch ihrer Hoffnung Ausdruck, dass „bald Licht in die undurchsichtige Angelegenheit um die Bärin JJ4 gebracht“ wird. Dies – so die italienische Tierschutzorganisation Oipa – betreffe nicht nur alle näheren Umstände des Einfangens und der Gefangenschaft von JJ4, sondern auch die vom Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti verkündete „Verurteilung zum Tode“ des Bären M62, dessen einzige Schuld es sei, zu zutraulich zu sein und sich zu sehr bewohnten Gebieten genähert zu haben.

Facebook/OIPA Italia

„Wir bedanken uns beim Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin für seine Absicht, die Anliegen der Verbände, die den Tieren eine Stimme geben, anzuhören. Bei der Anhörung werden wir dem Minister darlegen, dass das Projekt Life Ursus bisher vernachlässigt worden ist und welche Lösungsmöglichkeiten es gibt, um eine friedliche Koexistenz zwischen der Tierwelt und der lokalen Bevölkerung zu gewährleisten. Es handelt sich dabei um Lösungen, die wir immer wieder gefordert haben“, erklärt der Präsident der Tierschutzorganisation Oipa, Massimo Comparotto.

Facebook/Parco Nazionale d’Abruzzo, Lazio e Molise

Auch der Tierschutzverband Lega Anti Vivisezione (LAV) verlangt vom Trentiner Landeshauptmann Informationen zum Verbleib der drei Bärenjungen von JJ4.

Facebook/LAV

„Seit die Bärin JJ4 gefangen worden ist und im Gehege Casteller oberhalb von Trient eingesperrt ist, kursieren zahlreiche Gerüchte über den Verbleib ihrer Jungen, die durch die Entscheidung von Maurizio Fugatti zu Waisen geworden sind. Es gibt sogar Spekulationen darüber, dass eines der drei Jungtiere bei der Einfangaktion sein Leben verloren hat. Abgesehen von der Stellungnahme, dass es sich beim tot aufgefundenen Jungtier nicht um eines der Jungen von JJ4 handelt, hat das Trentino bisher keine Informationen veröffentlicht, die berechtigte Zweifel am Gesundheitszustand der Jungtiere ausräumen könnten. Um für deren Wohlergehen Sorge zu tragen und im Bedarfsfall Hilfe gewährleisten zu können, fordern wir das Trentino dazu auf, gemäß seinen eigenen Richtlinien umgehend mit der Beobachtung und Betreuung der Jungtiere zu beginnen“, fordert der Verantwortliche der LAV für die Wildtiere, Massimo Vitturi.

Gleich wie die Oipa verlangt auch die LAV vom Trentino die entsprechende Akteneinsicht.

Facebook/Parco Nazionale d’Abruzzo Lazio e Molise

Die beiden italienischen Tierschutzorganisationen, die gegen die Abschusspläne des Trentiner Landeshauptmanns heftigen Widerstand leisten, ließen durchblicken, dass sie sich sowohl vor Gericht als auch mittels Demonstrationen weiterhin für das Wohlergehen der Trentiner Bären einsetzen werden. Nach den Protesten vor dem Gebäude der Provinz in Trient und am Eingang des Geheges Casteller, wo die Bärin JJ4 derzeit in Gefangenschaft gehalten wird, planen militante Tierschützer am kommenden Sonntag in der Wohnsitzgemeinde von Maurizio Fugatti zu demonstrieren.

🗣️"Il Casteller è il luogo peggiore in cui detenere un animale selvatico, specialmente un orso".Il servizio di Valentina Renzopaoli per Cartabianca punta i riflettori sullo stato di JJ4 e degli altri orsi del Trentino rinchiusi all'interno del carcere per animali selvatici del Casteller. Noi abbiamo individuato due rifugi sicuri per loro e raccolto oltre 100.000 firme di persone che ne chiedono la liberazione.Firma anche tu la petizione a questo link https://bit.ly/FirmaPerDifendereOrsi

Posted by LAV on Monday, April 24, 2023

Laut der Onlineausgabe des Trentiner Tagblatts „L’Adige“ werden zur Protestkundgebung, die unter dem Motto „Immer auf der Seite des Bären! Versammeln wir uns vor Fugattis Haus“ steht, bis zu 1.000 Demonstranten erwartet. Viele Trentiner sehen mit großer Sorge, dass der Protest für „ihre“ Bären und gegen ihren Abschuss immer militantere und fanatischere Züge annimmt.

Von: ka