Escort wegen Erpressung festgenommen

Teuflisch: 66-jährigem RAI-Manager 100.000 Euro abgenommen

Dienstag, 19. September 2023 | 07:05 Uhr

Rom – Die Ewige Stadt ist Schauplatz eines ganz besonders heiklen Falles. Nachdem ihm eine Escort, mit der er eine „Beziehung“ pflegte, im Laufe eines Jahres fast 100.000 Euro abgepresst hatte, wusste ein 66-jähriger hoher Funktionär des italienischen Staatsfernsehens Rai in seiner Verzweiflung keinen anderen Ausweg mehr, als sich an die Polizei zu wenden. Als sie bei ihm erneut 1.000 Euro in bar abholen wollte, nahm die Polizei die 30-jährige, ursprünglich aus Moldawien stammende Adina Manolache fest. Nach einem Verhör wurde die junge Frau in den Hausarrest überstellt.

Facebook/Adina Manolache

Beim Erpressungsopfer handelt es sich nicht um irgendeinen Mann, sondern um einen hochrangigen Manager des italienischen Staatsfernsehens RAI. Der 66-jährige RAI-Manager lernte die 30-jährige Moldawierin im September des letzten Jahres über die Webseite „Bakeca Incontri“ kennen, die bereits in den vergangenen Jahren aufgrund von Erpressungsfällen Gegenstand polizeilicher Ermittlungen geworden war. Aus den vom 66-Jährigen bezahlten Treffen und Verabredungen wurde im Laufe der folgenden Wochen eine tiefere „Beziehung“.

APA/APA/AFP/OZAN KOSE

Aber das, was der RAI-Manager vielleicht für so etwas wie eine Liebesbeziehung hielt, war in Wirklichkeit nichts anderes als eine geschickt gestellte Falle, deren einziger Sinn und Zweck es war, dem 66-Jährigen möglichst viel Geld abzupressen.

Bereits kurz nach dem Beginn ihrer Beziehung – die beiden trafen sich einmal die Woche – schilderte Adina Manolache ihm, dass sie verzweifelt sei, weil sie ihre Wohnung im römischen Stadtviertel Labaro verloren habe. Ein anderes Mal erklärte die 30-jährige Moldawierin, dass sie sich um ihren kleinen Sohn sorge, der sich angeblich einer Operation unterziehen müsse. Im guten Glauben zahlte der Mann der jungen Frau mehrmals Beträge von jeweils 5.000 Euro. Später machte Adina Manolache ihm weis, dass sie in Furcht lebe, weil sie von Gangstern aus dem Drogenmilieu verfolgt werde. Der RAI-Funktionär überwies ihr daraufhin nicht nur 15.000 Euro, sondern händigte ihr sogar seine Bankomatkarte aus.

Facebook/Adina Manolache

Der inzwischen verzweifelte Mann, der seine Beziehung zur 30-jährigen Frau nicht mehr lösen konnte, war sogar dazu „gezwungen“, die Kosten für die angebliche Beerdigung ihrer Schwester zu übernehmen. Als „Beweis“ schickte sie ihm einige Videos, aus denen aber nicht klar hervorgeht, dass es sich wirklich um die Beerdigung der Schwester von Adina Manolache handelte.

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Im Laufe der Monate wurden die Forderungen der jungen Moldawierin immer dreister. Um dem Manager erneut Geldsummen abnehmen und ihn im Glauben lassen zu können, dass sie selbst von ominösen Kriminellen erpresst werde, schreckte die junge Frau nicht davor zurück, ihm ein Foto zu schicken, das sie dabei zeigt, wie ihr jemand ein Messer an den Hals hält. Allerdings war das Foto vermutlich gestellt.

Facebook/Adina Manolache

Zuletzt war der Mann nur mehr ein willenloses Werkzeug in den Händen einer Frau, die fest entschlossen war, den 66-Jährigen seines Vermögens zu berauben. Sie machte sich sogar über ihn lustig. „Dann, Herr RAI-Direktor, jetzt wollen wir mal sehen, wie viel du zahlen kannst“, so die 30-Jährige zum 66-Jährigen, der sich nach dem Tod seiner Partnerin in einer schwierigen Lebensphase befand.

Mit dem Ziel, ihren Geldforderungen Nachdruck zu verleihen, sandte sie ihm auch Textnachrichten, in denen sie sich als Gangster ausgab. „Die Zeit ist um, nimm Abschied von deinen Katzen!“, so die Nachricht. Aus vergangenen Treffen mit dem Manager wusste Adina Manolache, dass der 66-Jährige in seiner Wohnung wertvolle Katzen hielt. Tatsächlich wurde der Beamte in einer Nacht vor einigen Wochen von einem Unbekannten aufgesucht, der dann mit einem Auto flüchtete, nachdem er an seinem Haus geklingelt hatte.

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Dieser bedenkliche Vorfall überzeugte den inzwischen verzweifelten RAI-Manager aber dazu, sich endgültig aus den Fängen der Luxusprostituierten zu befreien und sich an die Polizei zu wenden. Den Beamten teilte der 66-Jährige mit, dass er zwischen Bargeld, aber hauptsächlich mittels Überweisungen an Adina Manolache insgesamt fast 100.000 Euro gezahlt habe. Just in dem Moment, als er ihr erneut 1.000 Euro in bar übergeben wollte, nahm die Polizei Adina Manolache in flagranti fest. Nach einem Verhör wurde die junge Frau in den Hausarrest überstellt.

Facebook/Adina Manolache

Weiterführende Ermittlungen sollen klären, ob vor dem Manager weitere Männer Opfer von Erpressungen der 30-jährigen, ursprünglich aus Moldawien stammenden Edelprostituierten geworden waren. Aufgrund der Tatsache, dass die Moldawierin auch die Bankomatkarte des Mannes benutzte, könnte sich auch der Rechnungshof in die Ermittlungen einschalten. Die Rechnungsprüfer könnten nämlich herausfinden wollen, ob sich unter den fast 100.000 Euro, die Adina Manolache laut der Anzeige vom Manager des öffentlich-rechtlichen Fernsehens erhalten habe, auch Beträge befinden, die in irgendeiner Weise mit Girokonten oder Kreditkarten der RAI verbunden sind. In diesem Fall dürften auf den RAI-Manager rechtliche Konsequenzen zukommen. Adina Manolache hingegen wird sich vor Gericht wegen schwerer Erpressung verantworten müssen.

Der Erpressungsfall sorgte weit über die Ewige Stadt hinaus für großes Aufsehen.

Von: ka

Kommentare

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39 Kommentare auf "Teuflisch: 66-jährigem RAI-Manager 100.000 Euro abgenommen"


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N. G.
N. G.
Kinig
15 Tage 2 h

Wo bleiben bei diesem Fall, die Frau ist ausländischer Herkunft, die üblichen dummen Sprüche?
Warum Hausarrest? Die hat sowieso nichts zu befürchten. Höhere Strafen, für immer ins Gefängnis. Ab in ihre Heimat…. usw.
Weil das Opfer ein Politiker war?

Goennenihrwichtigtuer
15 Tage 1 h

Es Opfer wor nit Politiker so fongs mol un und zwoatens ab in die Heimat..! 😉 glab lig mehr drun dass Frauen weltweit auf Geld stian… jeder der wos onders behauptet empfiehl i a Reise noch Dubai, New York, Singapur oder Zürich geat a… infoll glong für a basisdiskusion a instagram… no dorzua hot se weder uan ougstochn no nen erpresst, auf des DU worscheinloch wieder relativieren willsch… Du unterstellst eben in die Leit Rassismus und nit am gsunden gerechtigkeitssinn… deswegen versteasch du die diskusion von unsotz un nit richtig und redsch holt sofl dass gred isch..🤷‍♂️

Dagobert
Dagobert
Kinig
15 Tage 1 h

Wo steht, dasses a Politiker wor?

Holz Michl
Holz Michl
Universalgelehrter
15 Tage 1 Min

Wer an jeder Ecke nur noch rechts sieht sollte sich fragen ob er nicht zu grün im Kopf ist

Paladin
Paladin
Superredner
14 Tage 22 h

Recht hast du allerdings mit einer Feststellung. Hausarrest ist mal wieder sehr wenig. Bei einer Erpressung in dieser Größenordnung besteht wohl auch Fluchtgefahr. Zu befürchten hat sie indes recht wenig. Bevor sie ins Gefängnis kommen kann, dürfte sie sich absetzten, aber da besteht ohnehin keine “fretta”. Die Mühlen der Justiz mahlen, wenn überhaupt, sehr, sehr langsam.

Dagobert
Dagobert
Kinig
15 Tage 3 h

Hi hi, sorry obr ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus 🤭

genau
genau
Kinig
15 Tage 2 h

😆😁😁

Goennenihrwichtigtuer
15 Tage 2 h

Ihm ischs vergangen… 🤣 ober dai, het er wesentlich letzter “investieren” gekennt, verheiratet steat nicht… war ihm ober a nit billiger kemmen.. brauch mr iaz a kuaner a wokeheitsrede holten.. 😉

Hustinettenbaer
14 Tage 23 h

Egal ob Enkeltrick… Lover Boys, wenn richtig getriggert (Schwachpunkt “nach dem Tod seiner Partnerin in einer schwierigen Lebensphase” ?) wird, kann man reinfallen.
Die Opfer schämen sich. Dazu Schadenfreude oder Vorwürfe der Umgebung.
Insofern Hut ab, dass das Opfer dann doch mit dem Mut der Verzweiflung die Erpresserin anzeigte.

nok
nok
Superredner
15 Tage 3 h

Ja wenn das Hirn in die Hose rutscht…

Doolin
Doolin
Kinig
15 Tage 1 h

…a Hetz hat er ghab…a tuire zwar…
😅

Fernet
Fernet
Grünschnabel
14 Tage 22 h

@Doolin als hoher Rai-Funkyionär wars eh nicht mehr als ein “Trinkgeld”

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
15 Tage 3 h

Wia konn man so bleid sein?

genau
genau
Kinig
15 Tage 2 h

Rai ist doch staatlich? 😄😄

ebbi
ebbi
Universalgelehrter
15 Tage 3 h

Naja, wenn man schon so ein “hochrangiger Manager” ist, sollte doch ein gewisser Geschäftssinn und eine gewisse Intelligenz vorhanden sein, um solche Spielchen zu durchschauen und gar nicht drauf reinzufallen. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
15 Tage 2 h

Was hat in diesem Fall die Polizei zu tun, nur weil dem Herrn das Hirn abhanden gekommen ist…???
Der ist doch selber schuld…!!!

Goennenihrwichtigtuer
14 Tage 22 h

Wenn des umgekehrt terfet ER sich 100% nimmer mehr wia 1km zu ihr zui… ober so sicher wia es amen im Gebet… und die Kommentare warn a dementsprechend gegen ihm…

Oma
Oma
Superredner
15 Tage 3 h

….war manager und kann sich nicht diese göre vom hals schaffen, ein einfaches NEIN hätte gereicht.

Dagobert
Dagobert
Kinig
14 Tage 22 h

Oma
Die Waffen einer Frau 😉

andr
andr
Universalgelehrter
15 Tage 3 h

Sie hatte Angst und er überwiesen ihr 15.000€ dann war die Angst vorbei🙈🤣🤣🤣🤣🤣🤣es war Liebe

Staenkerer
15 Tage 2 h

an manager trauat man mehr inteligenz zua!

Jopfi
Jopfi
Grünschnabel
15 Tage 1 h

Warum nur Fotos von der Frau?? Mich würden Fotos vom Herrn auch interessieren 

Vonmiraus
Vonmiraus
Tratscher
14 Tage 22 h

Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Warum müssen diese alten Säcke sich auch an solche Schlampen ranmachen?!

Krissy
Krissy
Universalgelehrter
14 Tage 21 h

@vonmiraus
vermute mal es war umgekehrt

Selbstbewertung
Selbstbewertung
Universalgelehrter
15 Tage 2 h

Gefühlte Einsamkeit schmerzt und schaltet das Hirn aus, das ist wissenschaftlich belegt…. ! Bin überzeugt, dass es solche Fälle massenhaft gibt, aber aus Scham nur ein Bruchteil zur Anzeige kommt.

Homelander
Homelander
Tratscher
15 Tage 1 h

 Aus den vom 66-Jährigen bezahlten Treffen und Verabredungen wurde im Laufe der folgenden Wochen eine tiefere „Beziehung“😂
Einigen ist nicht zu helfen, was die etwa von diesem Hochrangigen Manager wollte😂 

Krissy
Krissy
Universalgelehrter
15 Tage 1 h

Wenn die Hormone kreisen, geht der Verstand auf Reisen.

Imrgschei
Imrgschei
Tratscher
15 Tage 1 h

Solche “hochrangige Manager” arbeiten beim RAI-Staatsfernsehen, wenn da auch so gut handelt dann ists kein Wunder daß die RAI so gut dasteht……

sophie
sophie
Kinig
15 Tage 49 Min

Wie kann man nur so blind sein??
Das Hirn am falschen Platz…..

sophie
sophie
Kinig
15 Tage 47 Min

Liebe macht blind van O…. bis zin Grind……🤩

Savonarola
14 Tage 23 h

Jegliche Gewalt geht ja immer nur ausschließlich vom Mann aus, gelle

Dolomiticus
Dolomiticus
Universalgelehrter
14 Tage 20 h

Darf man die Fotos dieser Frau posten? Wo bleibt die Unschuldsvermutung? (auch wenn sie auf frischer Tat ertappt wurde, gilt das Prinzip trotzdem). Ihn und seine “biologische” Dummheit verschont man hingegen…

Paladin
Paladin
Superredner
14 Tage 22 h

Canone RAI, auch eine interessante “Anwendung” der Gelder. 

Schlernhex
Schlernhex
Superredner
14 Tage 20 h

Ja, der gute Manager wollte sich wohl Rat für bessere Sendungen holen; dass man für so professionellen Rat tief in die Tasche greifen muss, sollte er doch wissen.

Unioner
Unioner
Superredner
14 Tage 16 h

Wer 100000 Euro für Escort zahlt ist einfach blöd oder hässlich oder beides.

Savonarola
14 Tage 14 h

toxische Weiblichkeit! Wo sind die Frauenvereine geblieben?

Olm sgleiche
Olm sgleiche
Grünschnabel
14 Tage 19 h

Wor wohl a Nummer zu gross für ihm…😊🤭

Plusminus
Plusminus
Tratscher
14 Tage 19 h

Wenn das Hirn in die Hose rutscht, kommt sowas raus🙈

Trina1
Trina1
Kinig
14 Tage 17 h

Mein Mitleid hält sich in Grenzen, wenn man so dumm ist……

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