Nigerianerin, die ihr Kind verloren hat, wird Opfer und Rassismus – VIDEO

Widerlich: „Die machen sowieso jedes Jahr eines“

Donnerstag, 19. Dezember 2019 | 08:05 Uhr

Sondrio – Eine junge nigerianische Mutter, die gerade ihr Kind verloren hatte, ist im Krankenhaus Opfer von schier unglaublichen rassistischen Beleidigungen geworden.

Als die Ärzte der jungen Frau mitteilten, dass für ihr wenige Monate altes Kind keine Hoffnung mehr bestand, brach die Mutter in Tränen aus. Dadurch fühlten sich einige Personen, die im Wartesaal der Ersten Hilfe auf ihre Visite warteten, offenbar belästigt. Gleich mehrere Wartende hielten den Weinkrampf und die Verzweiflungsschreie der Frau für „Stammesriten“, „Satanismus“ und „deren Traditionen“. Ein älterer Mann verstieg sich sogar zum Kommentar, dass dies nicht so schlimm sei, weil „die sowieso jedes Jahr eines machen“ würden. Nachdem eine ebenfalls im Krankenhaus anwesende Lehrerin den rassistischen Vorfall öffentlich bekannt gemacht hatte, wurde er vielfach verurteilt.

Es war am Samstagvormittag gegen 10.30 Uhr, als die Ärzte einer 22-jährigen Frau aus Nigeria mitteilten, dass für ihr wenige Monate altes Kind, das sie erst kurz zuvor in die Erste Hilfe des Krankenhauses von Sondrio gebracht hatte, keine Hoffnung mehr bestand. Ersten Erkenntnissen zufolge war das Baby vermutlich Opfer des plötzlichen Kindstods geworden. Wie viele Mütter, denen die schreckliche Nachricht vom Tod ihres Kindes bekannt gegeben worden war, brach die junge Nigerianerin lautstark in Tränen aus.

Bei einigen, meist älteren Personen, die im Wartesaal der Ersten Hilfe auf ihre Visite warteten, stießen der Weinkrampf und die Verzweiflungsschreie der 22-Jährigen aber auf wenig Verständnis. Alle rund 15 Wartenden hatten die Mutter gesehen, wie sie mit dem Kind im Arm in die Erste Hilfe eingetreten war, aber niemand von ihnen wusste eigentlich, was geschehen war.

Aber allein schon das Bild der lautstark weinenden Nigerianerin genügte bereits einigen Anwesenden, unglaubliche Mutmaßungen zu äußern. Es wurde über „Stammesriten“, „Satanismus“ und „deren Traditionen“ gesprochen. Während einer die Frau für „verrückt“ hielt, bezeichnete sie der Sitznachbar als „Äffin“. Um die Mittagszeit wurde im Wartesaal bekannt, dass ein kleines Baby gestorben war. An diesem Punkt verstieg sich ein rund 60 Jahre alter Mann zum Kommentar, dass dies nicht so schlimm sei, weil „die sowieso jedes Jahr eines machen“ würden.

Diese Worte zwangen eine ältere Frau, die ihre erkrankte Tochter – Francesca Gugiatti – in die Erste Hilfe begleitet hatte, zu einer harschen Reaktion. „Was sagst du da? Du sprichst über ein totes Kind“, so die Frau zum älteren „Herrn“. Später machte Francesca Gugiatti, die als Lehrerin an einer lokalen Volksschule unterrichtet und für den PD im Gemeinderat von Sondrio sitzt, die unglaublichen rassistischen Ausfälle der im Wartesaal anwesenden Personen öffentlich.

Die Nachricht von den rassistischen Vorfällen im Krankenhaus von Sondrio löste in der italienischen Öffentlichkeit Abscheu und Entsetzen aus. Besonders viele Politikerinnen verurteilten die Geschehnisse von Sondrio.

„Man schämt sich nicht mehr, Rassist zu sein. Man ist sogar noch stolz darauf. Das macht Angst. Aber drehen wir uns nicht zur Seite. Begehren wir auf gegen so viel Zynismus. Bleiben wir menschlich“, so die Vizeministerin für Unterricht und Bildung, Anna Ascani.

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„Als Mutter kann ich für eine solche nichtswürdige Person, die eine Frau beleidigt, der die schrecklichste Nachricht von allen überbracht worden ist, nichts anderes als tiefe Abscheu empfinden“, so die Präsidentin der Partei Fratelli d’Italia, Giorgia Meloni.

Den beiden Frauen, die sich politisch an entgegengesetzten Polen befinden, ist nichts hinzuzufügen.

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Von: ka