STF zu Neukaledonien

„Ein wichtiger Schritt zur Unabhängigkeit“

Dienstag, 15. Juli 2025 | 09:09 Uhr

Von: mk

Bozen – Neukaledonien, eine Inselgruppe im Pazifik und in den 1850-er Jahren von Frankreich kolonisiert, erzielte in harten Verhandlungen ein „historisches Abkommen“ mit der französischen Regierung. Das Dokument sieht vor, dass Neukaledonien von Frankreich als eigener Staat anerkannt wird. „Ein weiterer Beweis dafür, dass kein Unrecht ewig währt und dass mit guten Verhandlungen sehr viel möglich ist“, so der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer.

Erst im letzten Jahr hat es in Neukaledonien massive Unruhen gegeben. Auslöser dafür war eine geplante Wahlrechtsreform, durch die Festlandfranzosen schneller als bisher an lokalen Wahlen teilnehmen sollten. Besonders die indigene Bevölkerungsgruppe fürchtete um ihren politischen Einfluss. Zimmerhofer erinnert daran, dass auch in Südtirol mit der Autonomiereform die Wahlberechtigung von vier auf zwei Jahre Ansässigkeit reduziert werden soll.

Das 13-seitige Abkommen sieht vor, dass Neukaledonien in der französischen Verfassung als eigener Staat verankert wird und internationale Anerkennung erlangt. Es soll eine neukaledonische Staatsangehörigkeit geben, wobei die französische Nationalität gleichzeitig beibehalten werden kann.

Ein Sonderkongress soll nun die nächsten Schritte festlegen. Dabei geht es unter anderem um größere Autonomie in den Bereichen Außenpolitik, Sicherheit und Justiz. Langfristig könnte sich Neukaledonien zudem einen eigenen Namen, eine neue Flagge und eine eigene Hymne geben. Voraussichtlich im Februar 2026 soll dann ein Referendum in Neukaledonien folgen, in dem die Bevölkerung dem Abkommen noch zustimmen muss.

„Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Unabhängigkeit. Selbstbestimmung ist ein Friedensprojekt, das man weltweit anwenden könnte und mit diesem Instrument kann man viele Konflikte friedlich lösen“, ist Zimmerhofer überzeugt.

Bezirk: Bozen

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