Im Zeichen der KI

Euregio-Gemeindetag 2024

Samstag, 07. September 2024 | 15:42 Uhr

Von: fra

Brixen – In Brixen sind heute Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus Südtirol, Tirol und dem Trentino zusammengekommen. Anlass war der Euregio-Gemeindetag. Ziel der Euregio ist es, die Zusammenarbeit zwischen den drei Ländern und auch zwischen den Gemeinden zu stärken. Eine Herausforderung ist die Digitalisierung und die Künstliche Intelligenz. Die Digitalisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz bieten Gemeinden große Chancen, ihre Effizienz zu steigern und den Dienst am Bürger zu verbessern. Es ist daher wichtig, dass Gemeinden diese Technologien aktiv nutzen und weiterentwickeln, sich aber auch ihrer Risiken und gesetzlichen Rahmenbedingungen bewusst sind.

Die Teilnehmer erwartete ein interessantes Programm. In seinem Vortrag „Daten, Prozesse und künstliche Intelligenz“ hat Professor Marco Montali von der Fakultät für Ingenieurwesen der Freien Universität Bozen über die Möglichkeiten und Herausforderungen von künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung gesprochen.

Im Rahmen eines runden Tisches diskutierten Experten aus den jeweiligen Ländern dann über die Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung sowie der künstlichen Intelligenz und deren Anwendungsmöglichkeiten in den Gemeinden. Zudem bot die Veranstaltung Gelegenheit zum Austausch von Erfahrungen und zum Aufbau von Netzwerken.

„Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind Themen, die die Gemeinden der drei Regionen gleichermaßen vor Herausforderungen stellen. Daher ist es sinnvoll, dass wir gemeinsame Strategien entwickeln und voneinander lernen“, so der Präsident des Südtiroler Gemeindenverbandes Andreas Schatzer. „Im Bereich der Digitalisierung sind Südtirols Gemeinden bereits auf einem guten Punkt. Bei der künstlichen Intelligenz dagegen stehen wir noch am Anfang“, erklärte Schatzer.

An der Veranstaltung teilgenommen haben der amtierende Präsident der Euregio und Landeshauptmann von Südtirol Arno Kompatscher, sein Amtskollege aus dem Trentino Maurizio Fugatti und der Landeshauptmannstellvertreter von Tirol Georg Dornauer.

Kompatscher ist erfreut, “dass sich die Gemeinden der Euregio über die Grenzen hinweg austauschen und gemeinsame Strategien zur Digitalisierung und künstlichen Intelligenz überlegen. Es ist notwendig, hier genau hinzuschauen – denn KI bietet viele Lösungen an, ist aber auch eine Technologie der kalten Logik. Daher müssen immer Menschen die KI kontrollieren. Das gilt auch und gerade in den Gemeinden, die vor Ort nach Lösungen für ihre Bürgerinnen und Bürger suchen.”

Anwesend waren auch die Präsidenten der Gemeindenverbände von Tirol und dem Trentino, Karl-Josef Schubert und Paride Gianmoena. Zur Veranstaltung gekommen waren auch zahlreiche Mitglieder der Landesregierung und des Südtiroler Landtages.

Gleichzeitig mit dem Euregio-Gemeindetag fand heuer auch der jährliche Gemeindetag des Südtiroler Gemeindenverbandes statt. Es war dies die Gelegenheit, um auf das abgelaufene Jahr zurückzublicken und einen Ausblick auf die politischen Agenden des kommenden Jahres zu werfen. Im Fokus für das nächste Jahr stehen dabei die Gemeindewahlen in Südtirol und dem Trentino sowie die Probleme rund um das Thema leistbares Wohnen.

 

Ersatzbau der Landshuter Europahütte

Der Euregio Gemeindetag bot auch die Gelegenheit, um einen Ausblick auf den notwendigen Ersatzbau der Landshuter Europahütte am Pfitscher Joch zu geben, wo die Grenze zwischen Österreich und Italien mitten durch die Hütte verläuft. Peter Trenkwalder, Präsident der Stiftung Europahütte, erläuterte das Projekt im Beisein der Bürgermeister Stefan Gufler (Pfitsch) und Karl Mühlsteiger (Gries am Brenner). Die Europahütte stellt ein Beispiel für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zweier Gemeinden aus Nord- und Südtirol dar und steht im Eigentum der DAV Sektion Landshut und des Landes Südtirol.

 

Verleihung des Julius-Perathoner-Preises

Auf dem Programm stand schließlich noch die Verleihung des Julius-Perathoner-Preises des Südtiroler Gemeindenverbandes. Den Preis erhielt Frau Nadia Paone für ihre Arbeit mit dem Titel „Wohnen im Alter – Welche Ermöglichungsstrukturen können das Altern im eigenen Zuhause in Südtirol sichern?“. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Musikkapelle der Südtiroler Bürgermeister.

Bezirk: Eisacktal

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