RAI-Gebühr oder nicht. Ein Kommentar.

Für Niveau bezahlen?

Donnerstag, 11. Januar 2018 | 05:30 Uhr

Bozen – Es gibt nur wenige Steuern, die von den Südtirolern so sehr gehasst werden, wie die alljährlich fällige RAI-Gebühr. Es war daher auch wenig verwunderlich, dass der Vorschlag von PD-Chef Matteo Renzi, die Gebühr ganz abzuschaffen und nach und nach durch Werbeeinnahmen zu ersetzen, auch in heimischen Gefilden auf fruchtbaren Boden fiel.

Aber ist das auch der richtige Weg? Die Mehrheit der EU-Staaten hebt eine mehr oder weniger deftige Fernsehsteuer ein, während hingegen andere Staaten das staatliche Fernsehen über das normale Steueraufkommen finanzieren. Kurz gesagt, die Staatsbürger zahlen so und anders für „ihr“ Fernsehen.

stnews

Zu Recht kritisieren die Steuerzahler seichte Programme, politische Einflussnahme und horrende Ausgaben für einzelne Stars oder für teure Übertragungsrechte. Auf der anderen Seite sollte auch den in der Welt der Gratisdownloads groß gewordenen Südtirolern bewusst sein, dass ein niveauvolles Unterhaltungs- und Kulturprogramm ruhig etwas kosten darf.

Die Mehrheit der Einheimischen würde kaum ein Problem darin sehen, für gut gemachte lokale Berichterstattung, für ein hochwertiges Kulturprogramm und für Übertragungen von lokalen Sportevents zu bezahlen. Nur für ein Sprachrohr der Mächtigen gäbe das erzürnte Volk zu Recht keinen Cent.

Schauen wir also nicht nur aufs Geld, schauen wir auf Qualität und Ausgewogenheit!

Von: ka

Bezirk: Bozen