Kandidaten bestimmt

Grüne Südtirols kandidieren in allen Wahlkreisen

Samstag, 20. Januar 2018 | 17:51 Uhr

Bozen – Die Grüne Partei Südtirols hat heute bei ihrer Landesversammlung in Bozen die Kandidaten für die Parlamentswahlen bestimmt.

Die Grünen wollen in allen Wahlkreisen antreten. Ins Rennen schicken sie unter anderem den ehemaligen Direktor der Klimahausagentur, Norbert Lantschner.

Um überhaupt eine Chance zu haben, müssen die Grünen ein Wahlbündnis auf gesamtstaatlicher Ebene eingehen. Dies haben sie mit der Partei „Liberi e Uguali“ von Kammerpräsidentin Laura Boldrini und Senatspräsident Piero Grasso getan.

Auf den Wahlzetteln wird allerdings nur das Symbol dieser Partei und nicht das der Südtiroler Grünen zu finden sein.

Norbert Lantschner und Laura Polonioli sind die KandidatInnen in Bozen/Unterland, Markus Frei und Cornelia Brugger stellen sich im Wahlkreis Ost, Vanda Carbone und Hannes Obermair kandidieren in Meran/Vinschgau. Forschungsdoktorandin Giulia Motta Zanin und Fotografen und Autor Gianni Bodini ergänzen die Verhältniswahllisten in Kammer und Senat.

Kammerpräsidentin Laura Boldrini war bei der Vorstellung der Liste anwesend. „Es war mir wichtig, die Wahlkampagne in Bozen zu eröffnen“, so Laura Boldrini, „mit den Grünen Südtirols verbinden mich nämlich meine wichtigsten Ziele und Ideale: Frauenfrage, Naturschutz, Solidarität, friedliches Zusammenleben zwischen den Kulturen und nicht zuletzt auch eine Politik der Ehrlichkeit und des selbstlosen Einsatzes für eine Welt, in der allen Menschen das Recht auf Glück zugesichert wird.“

Wie die Grünen betonen, wollen sie mit ihrer Kandidatur eine demokratische Alternative bieten, gerade weil das Wahlsystem benachteiligend sei.

„Wenn man nicht wählen kann, braucht es schließlich keine Wahlen, so das lapidare Motto, das der Entscheidung zugrunde lag. Das Bündnis mit der Liste „Liberi e Uguali“ rund um Kammerpräsidentin Boldrini und Senatspräsident Grasso bot sich als das programmatisch am nächsten liegende an. Den Grünen Italiens, die im Verbund mit PD antreten, konnte man auf lokaler Ebene nicht folgen, auch weil bei PD und SVP kein Interesse an einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe bestand“, so die Grünen.

Bei der Landesversammlung wurde auch der Parlamentarier Florian Kronbichler verabschiedet. „Seine Präsenz in Rom als erster deutschsprachiger Nicht-SVP-Abgeordneter hat dem demokratischen Verständnis Südtirols gut getan. Bei der Erstellung der neuen Liste war Kronbichler maßgeblich beteiligt“, heißt es weiter.

 

Wahlkreis Ost

Kammer:
Markus Frei, geb. 1972, Erzieher/Sozialpädagoge; Fraktionssprecher der Grünen Bürgerliste Brixen
Senat:
Cornelia Brugger, geb. 1965, Kindergärtnerin, Gemeinderätin in Bruneck

Wahlkreis West

Kammer:
Vanda Carbone, geb. 1951, Lehrerin und Gemeinderätin in Meran,  Stadträtin 1999-2010
Senat:
Hannes Obermair, geb. 1961, Historiker und Lehrbeauftragter an der Universität Innsbruck

Wahlkreis BZ/Süd

Kammer:
Norbert Lantschner, geb. 1956, Berater für Energie-, Umwelt- und Klimafragen, Gemeinderat in Bozen
Senat:
Laura Polonioli, geb. 1971, Anwältin und Vizepräsidentin des Autonomiekonvents

 

Im Verhältniswahlkreis der Region ist Norbert Lantschner Listenführer. Platz zwei und drei werden vom Trentino besetzt, auf Platz vier kandidiert Giulia Motta Zanin, (Jg. 1990) aus Bozen, Forschungsdoktorandin «Rischio e sviluppo ambientale, territoriale ed edilizio» am Politecnico Bari.

Unterstützt wird die Liste auch vom Fotografen und Autor Gianni Bodini, Jg. 1948. Er ist der Kandidat im regionalen Verhältniswahlkreis für den Senat.

 

“Sie alle werden sich für ein modernes und offenes Südtirol einsetzen und dabei solidarisch aufgeschlossen gegenüber anderen Regionen Italiens und Europas sein. Autonomie muss Hand in Hand mit demokratischer Beteiligung aller Sprachgruppen entwickelt werden, sodass sich alle im Lande Lebenden hier auch zu Hause fühlen können. Autonomie heißt nicht Privileg, sondern Bewusstsein von Verschiedenheit. Klarer Auftrag der grünen Bewegung ist der Schutz von Natur und Umwelt im Sinne des Respekts und der Sorge für die Verletzlichkeit der Ökosysteme – stets gepaart mit dem Ziel von sozialem Ausgleich und gleichen Rechten für alle Bürgerinnen und Bürger”, so die Grünen.

Von: luk

Bezirk: Bozen