Von: luk
Bozen – Ab morgen, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November 2025), erinnert ein roter Stuhl vor dem Landtagsgebäude in Bozen an die Opfer von Femiziden und an den Platz, den die ermordeten Frauen in der Gesellschaft hätten einnehmen sollen. „Tödliche Gewalt gegen Frauen ist die Spitze eines Eisberges, der aus unterschiedlichsten Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt besteht“, so Landtagspräsident Schuler. Mit der Teilnahme an der Initiative „Besetzter Platz“ will man dafür Bewusstsein schaffen.
In Italien wird jeden dritten Tag ein Femizid verübt; 2025 wurden vom 1. Januar bis 30. September 73 Frauen getötet – davon 60 im familiären oder emotionalen Umfeld und 44 durch Partner oder Ex-Partner (Daten des Innenministeriums). Um darauf aufmerksam zu machen, beteiligt sich der Südtiroler Landtag auch in diesem Jahr an der Kampagne „Posto occupato“ („Besetzter Platz“), eine staatsweite Sensibilisierungskampagne gegen Gewalt an Frauen.
„Tödliche Gewalt gegen Frauen ist die Spitze eines Eisberges, der aus unterschiedlichsten Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt und Unterdrückung gegenüber Frauen besteht – und von dem auch Südtirol leider nicht verschont bleibt“, unterstreicht Arnold Schuler, Präsident des Südtiroler Landtages, unter Verweis auf ASTAT-Daten, die kürzlich bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der neuen Kampagne gegen Gewalt an Frauen in Bozen präsentiert wurden: Demnach haben im Jahr 2024 rund 832 Frauen in Südtirol um Unterstützung angefragt, da sie sich in Gewaltsituationen befunden haben. „Es ist daher mehr denn je notwendig, auch hier für Sensibilisierung gegenüber jeder Form von geschlechtsspezifischer Gewalt zu sorgen. Aus diesem Grund unterstützt der Landtag auch in diesem Jahr die Kampagne ‚Besetzter Platz‘, die daran erinnert, wie viele Plätze von Frauen besetzt sein sollten, die Opfer von Femiziden geworden sind.“
Deshalb wird ab morgen, 25. November 2025, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, bis zum 10. Dezember 2025, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, am Eingang des Südtiroler Landtages ein mit einem roten Tuch bedeckter Stuhl, auf und um den verschiedene „weibliche“ Kleidungsstücke und Accessoires drapiert werden, daran erinnern, dass Femizide ein gravierendes gesellschaftliches Problem sind, das uns alle angeht. „Die Botschaft, die wir vermitteln wollen, ist: Gewalt gegen Frauen – ob physisch, sexuell, psychisch, wirtschaftlich oder digital – darf nicht ignoriert werden. Nur dann können wir ein respektvolles Miteinander erreichen“, schließt Schuler.




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