Auch in Bozen ging die Jugend auf die Straße

Klimastreik in Bozen zwischen Wut und Aufbruch – VIDEO

Freitag, 03. März 2023 | 14:18 Uhr

Bozen – Weltweit haben die Gruppen von Fridays for Future am heutigen 3. März wieder Klimastreiks organisiert. Die globalen Klimastreiks finden bereits zum zwölften Mal statt. Diesmal fand der globale Klimastreik unter dem Motto “Morgen ist es zu spät” statt. In über 7.000 Städten auf allen Kontinenten kam es zu Kundgebungen – auch in Bozen.

Weltweit gingen am heutigen 3. März Abertausende auf die Straße, um ihre Stimme für Klimagerechtigkeit und gegen die Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen zu erheben. Rund 500 Menschen folgten dem Aufruf von Fridays for Future South Tyrol (FFF) und versammelten sich zur Demo in Bozen, wie die Bewegung in einer Aussendung erklärt.

Neben zahlreichen Schülerinnen, Schülern und Studierenden hätten sich auch andere klimabewusste Bürgerinnen und Bürger dem Protest angeschlossen – „ein klares Zeichen, dass Klimaschutz und der Erhalt von Umwelt und Artenvielfalt ein zentrales Anliegen von Menschen aller Altersgruppen geworden ist“.

Der Matteottiplatz wurde bewusst als Ziel der Demo gewählt: Neofaschisten hatten zuletzt sogar zweimal die Statue des von Mussolini-Anhängern 1924 ermordeten Oppositionellen Matteotti mit rechtsextremen Symbolen verunstaltet; Fridays for Future verurteilte diese Schandtat scharf und wies auf die Notwendigkeit hin, Klimaprotest und Antifaschismus zu vereinen, da der Vormarsch faschistoiden Denkens in Europa auch Klimaleugnerei fördere.

„Obwohl in den Redebeiträgen der Ernst der Lage des Weltklimas in trauriger Deutlichkeit hervorgehoben wurde, war noch immer der Enthusiasmus und die Zuversicht zu verspüren, vereint und entschlossen Geschichte schreiben und an einer lebenswerten Zukunft auf einem gesunden Planeten arbeiten zu wollen“, erklärt Fridays for Future South Tyrol.

Die Herausforderung: „Das Klimaland Südtirol Realität werden lassen!“

Besondere Aufmerksamkeit schenkten zahlreiche Anwesenden auch dem verschwenderischen Umgang mit natürlichen Ressourcen, der in Teilen des Landes die Balance sensibler Ökosysteme aus dem Gleichgewicht bringt; so wurde ein zu hoher Wasserverbrauch in einem als maßlos empfundenen Tourismus kritisiert. Man müsse gemeinsam an sozial und ökologisch nachhaltigeren Formen des Fremdenverkehrs in Südtirol arbeiten.

Was Südtirol betrifft, forderte der Protestzug auch eine konsequente Umsetzung des Klimaplans, um, wenn nötig auch mit kurzfristig unpopulären Maßnahmen, die im Plan verankerten Ziele unbedingt zu erreichen. Alles andere sei den jüngeren Menschen im Land, der Zukunft gegenüber katastrophal verantwortungslos. „Zu vernehmen waren insgesamt nicht nur der Frust über eine zu lobbygebundene, wenig visionäre Politik, sondern auch die Hoffnung, immer mehr Menschen von der Notwendigkeit einer tiefgreifenden sozialen und ökologischen Revolutionierung von Wirtschaft und Gesellschaft erreichen zu können“, erklärt Fridays for Future South Tyrol.

Von: mk

Bezirk: Bozen