„Schlanders ist der Dreh- und Angelpunkt der Gesundheitsversorgung im Vinschgau“, Dr. Tutzer(STF) übt Kritik

Krankenhaus Schlanders: Stellungnahme zu Medienberichten

Mittwoch, 11. Oktober 2023 | 19:53 Uhr

Schlanders – Der Direktor des Ressorts für Gesundheit, Günther Burger, nimmt zu öffentlich verbreiteten Fehlinformationen über die Zukunft des Krankenhaus Schlanders Stellung.

Am Mittwoch (11. Oktober) wurden von Medien Fehlinformationen verbreitet, laut denen das Krankenhaus Schlanders in seiner Tätigkeit eingeschränkt oder gar zu einem Pflegeheim umgewandelt werden solle. Das Ressort für Gesundheit des Landes teilt mit, dass diese Behauptungen keine fundierten Grundlagen haben und falsch sind.

„Das Krankenhaus Schlanders ist der Dreh- und Angelpunkt der Gesundheitsversorgung im Vinschgau und soll es auch bleiben“, unterstreicht Günther Burger, Direktor des Ressorts für Gesundheit. So habe das Land beispielsweise erst im März dieses Jahres Geldmittel für die Einrichtung von sechs Intensivbetten am Krankenhaus Schlanders zur Verfügung gestellt (LPA hat darüber informiert). Das Krankenhaus Schlanders zählt zudem vier Primariate, welche auch kontinuierlich nachbesetzt wurden. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Krankenhaus Schlanders leisten einen essenziellen Beitrag für die Gesundheitsversorgung im Vinschgau und auch darüber hinaus. Es ist deshalb frei erfunden, wenn behauptet wird, dass das Krankenhaus Schlanders in seiner Tätigkeit eingeschränkt oder gar zu einem Pflegeheim umgewandelt werden soll“, so Günther Burger. „Vielmehr sollen zukünftig die Kompetenzen des Krankenhauses und die bereits verfügbaren Ressourcen weiter gestärkt werden“. In diesem Sinne sei es erfreulich, dass es auch in Schlanders in Bezug auf das Personal einen Umkehrtrend gebe: In den ersten acht Monaten dieses Jahres haben 34 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Krankenhaus Schlanders ihre Arbeit begonnen. Im gleichen Zeitraum haben 25 Personen das Krankenhaus aus verschiedenen Gründen verlassen – das ist ein Plus an neun neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

“Das Aus fürs Krankenhaus Schlanders?”

“Vor fünf Jahren waren sich die Politiker einig, dass die Bezirkskrankenhäuser erhalten bleiben sollten. Die Debatte wurde damals durch die geplante und schließlich erfolgte Schließung der Geburtenabteilung am Krankenhaus Sterzing ausgelöst. Man fürchtete ein langsames, aber stetiges Aushungern der Kleinkrankenhäuser. Steht nun die Zukunft des Krankenhauses in Schlanders auf wackeligen Beinen?”, so Dr. Andreas Tutzer, Arzt und Landtagskandidat der Süd-Tiroler Freiheit.

STF/Dr. Andreas Tutzer

“Es hieß, die Kleinkrankenhäuser sollten weiterhin der flächendeckenden Gesundheitsversorgung dienen und eine dezentrale Patientenbetreuung vor Ort ermöglichen. Durch die Schaffung von Kompetenzzentren wäre ihr Erhalt auch sanitätspolitisch gerechtfertigt. Mit diesen und anderen Argumenten konnte die Landesregierung überzeugt werden, die Spitäler Innichen, Schlanders und Sterzing weiterzubetreiben und so dem Wunsch der Bevölkerung nachzukommen”, fährt der Arzt und Landtagskandidat der Süd-Tiroler Freiheit fort.

„Was ist nun übrig geblieben von den Plänen rund um das Krankenhaus Schlanders? Was wurde in den vergangenen fünf Jahren geplant, besprochen und entschieden?“, fragt sich nicht nur Dr. Andreas Tutzer, Arzt und Landtagskandidat der Süd-Tiroler Freiheit. Diese Frage stellen sich auch die Mitarbeiter, seitdem die Nachricht kursiert, dass neue Vorhaben für das Spital geplant seien. „Es steht im Raum, dass das Krankenhaus in ein Pflegeheim umstrukturiert werden soll und in der Folge Meran für die gesamte Versorgung der Vinschgauer Patienten zuständig wird“, warnt Dr. Tutzer.

„Kommunikation ist keine Stärke des Sanitätsbetriebs“, erinnert sich Dr. Tutzer, der selbst Arzt am Krankenhaus Bozen war. Erst kürzlich haben sich Mitarbeiter des Sanitätsbetriebs Bruneck bei ihm darüber beschwert, Informationen über ihren Arbeitsplatz mehr aus den Medien zu erfahren als über den Sanitätsbetrieb. „Im Fall Schlanders sollten aber, so wurde der Süd-Tiroler Freiheit mitgeteilt, bewusst keine Information zur Schließung des Spitals vor den Landtagswahlen an die Öffentlichkeit gelangen“, kritisiert Tutzer. Es solle absolutes Stillschweigen bewahrt werden. Dr. Tutzer erhofft sich Klartext von offizieller Seite zu den Informationen, die hinter vorgehaltener Hand weitergegeben werden!

 

Von: ka

Bezirk: Vinschgau