Der Papst am Grab des heiligen Charbel

Leo XIV. besucht christliche Stätten im Libanon

Montag, 01. Dezember 2025 | 12:12 Uhr

Von: APA/dpa/AFP

Papst Leo XIV. hat den zweiten Tag seines Besuchs im Libanon mit einem Friedensgebet für das Land und die Region begonnen. Er besichtigte am Montag den christlichen Wallfahrtsort Annaya, wo die Grabstätte des libanesischen Nationalheiligen Charbel Makhlouf liegt. Leo war am Sonntag im Libanon eingetroffen. Zuvor hatte er die Türkei besucht. Die Reise in beide Länder ist die erste Auslandsreise des Papstes seit seiner Wahl im Mai.

Das Grab des heiligen Charbel (1828-1898) gilt als Pilgerort. Der maronitische Einsiedler war 1977 von der katholischen Kirche heiliggesprochen worden. Auch außerhalb der christlichen Gemeinschaft im Libanon ist er überaus populär.

Trotz anhaltenden Regens jubelten tausende Menschen dem Pontifex am Montag auf seinem Weg zum Wallfahrtskloster nördlich von Beirut zu. Vor Ort angekommen, betete das Oberhaupt der katholischen Kirche für Frieden in der Welt – “besonders für den Libanon und für die gesamte Region”. Einige Gläubige schwenkten libanesische und vatikanische Flaggen und warfen Blumenblätter und Reis zur Begrüßung auf sein geschlossenes Papamobil.

Interreligiöses Treffen am Nachmittag

Nach seinem Besuch in dem Kloster wurde der Papst am Montag in Harissa nördlich von Beirut erwartet, wo er vor Bischöfen und Geistlichen sprechen sollte. Am Montagnachmittag steht laut Kathpress ein interreligiöses Gebetstreffen auf dem Märtyrerplatz in Beirut am Programm. Daran nehmen muslimische und christliche Geistliche sowie Vertreter kleinerer Glaubensgemeinschaften teil. Da sich im Libanon gemäß der Verfassung die Religionsgemeinschaften die Macht teilen, hat die Zeremonie auch politische Bedeutung.

Im Libanon war der Papst mit großer Vorfreude erwartet worden: In dem multireligiösen Land mit seinen 5,8 Millionen Einwohnern bekennt sich heute noch ein Drittel der Bevölkerung zum christlichen Glauben. Am Sonntag traf der Papst den libanesischen Präsidenten Joseph Aoun, einen Christen, den sunnitischen Regierungschef Nawaf Salam und den schiitischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri.

Freiluft-Messe und Gebet am Hafen am Dienstag

Am Dienstag, dem letzten Tag seiner Libanon-Reise, will der Papst eine Freiluft-Messe mit mehr als 100.000 Gläubigen feiern. Zudem will er am Ort der verheerenden Explosion von 2020 im Hafen von Beirut ein stilles Gebet halten. Am Dienstagnachmittag wird Leo XIV. in Rom zurückerwartet.

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