Von: APA/Reuters
Deutschland und Großbritannien haben erstmals einen Freundschaftsvertrag geschlossen. Der deutsche Kanzler Friedrich Merz und der britische Premierminister Keir Starmer unterzeichneten am Donnerstag den in weiten Teilen noch von der früheren deutschen Regierung ausgehandelten Vertrag bei einem Treffen in London.
Enthalten sind neben der Absicht einer engen Sicherheits- und Rüstungskooperation auch eine Beistandsverpflichtung im Krisenfall sowie Visa-Erleichterungen beim Schüleraustausch.
Sehr wichtig aus britischer Sicht ist die Vereinbarung, dass Deutschland dem Königreich im Kampf gegen illegale Migration hilft. “Der Vertrag (…) ist der erste seiner Art und wird Großbritannien und Deutschland näher zusammenbringen als je zuvor”, hatte Starmer gesagt. Merz betonte in den vergangenen Wochen mehrfach, dass man Großbritannien enger an die EU binden müsse. Das Königreich war 2020 aus der EU ausgetreten.
“Der Vertrag ist einerseits ein Zeichen der Normalisierung der deutsch-britischen Beziehungen nach dem Brexit”, sagte der Europa-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik, Nicolai von Ondarza, der Nachrichtenagentur Reuters. “Der Vertrag ist andererseits ein Zeichen, dass Großbritannien wegen der transatlantischen Unsicherheit noch wichtiger als Sicherheitspartner geworden ist.”
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