Von: mk
Bozen – Die freiheitlichen Landtagsabgeordnete Ulli Mair harsche Kritik in Zusammenhang mit der Zweisprachigkeit beim Sanitätspersonal. Wie das Tagblatt Dolomiten berichtet hat, sind 407 Ärzte und Pfleger im Dienst, die nur Italienisch sprechen.
„Mit Philipp Achammer ist ein Marketing-Fachmann verloren gegangen: Flotte Sprüche, nichts dahinter – das unterstreicht einmal mehr die Mehrsprachigkeits-Debatte, bei der Landesrat Achammer zwar gerne ankündigt und flotte und populistische Sprüche präsentiert, die ja niemandem weh tun. Faktisch herrscht jedoch Stillstand“, erklärt Mair.
Entlarvend sei die Zweisprachigkeit des Personals in der Sanität in Südtirol. „Jetzt so tun, als sei die Entwicklung überraschend und man könne absolut nichts dafür, ist heuchlerisch und unprofessionell. Den gespielten Katzenjammer und die Krokodilstränen kann man sich effektiv sparen. Dass deutschsprachige Ärzte nicht nach Südtirol zurückkommen, liegt ganz klar am Gehaltsdefizit Südtirols gegenüber dem deutschsprachigen Ausland. Wer will schon weniger verdienen, mehr Stress und dafür eine verpolitisiertes Südtiroler Sanitäts-System, wo sich die Parteien die Posten aushandeln?“, fragt Mair.
In allen Ländern dieser Welt würde der Arbeitgeber Sanität, der Ärzte anstellt, welche die Landessprachen nicht beherrschen, verbindlich einen Sprachkurs auferlegen und Maßnahmen setzen. „Nicht so im Wunderland der Mehrsprachigkeit. Während weltweit jeder, der einen Willen zeigt, Sprachen erlernt, besonders Ärzte und Akademiker, gibt Südtirol ein hinterwäldlerisches Bild ab. Südtirol ist das Land, in dem Ärzte die Landessprachen nicht lernen wollen, nicht lernen müssen und die Politik belämmert nach Ausreden sucht – und zwar immer dann, wenn die Entwicklung auf Kosten der deutschen und ladinischen Südtiroler geht“, kritisiert Mair.
Aber wehe ein Ortsschild in Hintertux ist nicht zweisprachig. Dort steht dann die öffentliche Sicherheit auf dem Spiel. Bei Ärzten offenbar nicht.
Die Vorgangsweise decke sich eins zu eins mit dem Versagen der SVP in der Sprachenkompetenz. Landesrat Achammer habe zwar viel angekündigt, die Ergebnisse blieben aber aus, weil diese Politik nicht fähig und willig sei, den Italienischunterricht an deutschen Schulen und den Deutschunterricht an italienischen Schulen zeitgemäß und ordentlich zu gestalten, so Mair. „Südtiroler Schüler haben sich ein modernes Kommunikationstraining verdient und nicht nationalistischen Unterricht über Dante, Risorgimento und italienische Politik, wo mancher Italienischlehrer lieber die studentische Revolte von 1968 neu aufleben lässt“, fügen die Freiheitlichen hinzu.
Unterm Strich bedeute “Zweisprachigkeit” in Südtirol immer, dass es zu einer Italianisierung komme. „Landesrat Achammer bleibt dabei ebenso untätig wie Landesrätin Kasslatter-Mur oder Landesrat Saurer mit dem Unterschied, dass Achammer zumindest ein paar Floskeln für die eigene Untätigkeit erfindet. Die Köpfe wechseln, die fragwürdigen Praktiken aber nicht“, so die Freiheitlichen abschließend.