Investitionsprogramm 2026

Marktgemeinde Innichen legt Haushaltsvoranschlag vor

Freitag, 19. Dezember 2025 | 09:29 Uhr

Von: mk

Innichen – Dank der insgesamt sehr positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Südtirol, geprägt von einem stabilen Tourismussektor, einer leistungsfähigen Handels-, Industrie- und Handwerksstruktur, einer starken Landwirtschaft sowie einem gut funktionierenden Dienstleistungsbereich, kann die Marktgemeinde Innichen auch heuer wieder auf einen soliden und verlässlichen Haushalt blicken. „Die niedrige Arbeitslosenquote und die zahlreichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die durch ihr Steueraufkommen wesentlich zur Entwicklung unseres Landes beitragen, leisten hierzu einen maßgeblichen Beitrag“, erklärt Bürgermeister Klaus Rainer.

Für das Jahr 2026 beläuft sich der Haushaltsvoranschlag der Marktgemeinde Innichen auf insgesamt 18.028.699,05 Euro. Die laufenden Einnahmen aus Steuern, Beiträgen und Ausgleichen, darunter GIS, Aufenthaltssteuer und Ortstaxe, betragen 4.744.500 Euro und verzeichnen damit einen Zuwachs von über 470.000 Euro. Die laufenden Zuweisungen wie Landesbeiträge, Einnahmen aus Schulausspeisung, Kindergartengebühren usw. schlagen mit 1.850.212,87 Euro zu Buche. Die außersteuerlichen Einnahmen aus Müll-, Wasser- und Abwassergebühren, Mieten, Verkehrsstrafen und Ähnlichem wurden mit 4.205.506,27 Euro veranschlagt. Die Einnahmen auf dem Kapitalkonto (die sogenannten Investitionsbeiträge) betragen im Jahr 2026 3.671.479,91 Euro. Unter Einrechnung der vorgesehenen Kassabevorschussung sowie der Durchlaufposten auf Rechnung Dritter ergibt sich damit das Gesamtvolumen des Gemeindehaushaltes von 18.028.699,05 Euro.

Auf der Ausgabenseite sind für die laufenden Kosten, darunter Personalaufwand, Strom, Heizung und weitere betriebliche Ausgaben, 10.326.353,14 Euro vorgesehen. Die Investitionsausgaben, die im weiteren Verlauf noch im Detail erläutert werden, belaufen sich auf 3.510.358,82 Euro. Für den Ankauf einer weiteren Quote an der SELFIN sind weitere 29.122,00 Euro eingeplant. Zudem sind 605.865,09 Euro für die Rückzahlung der Kapitalquote bestehender Darlehen vorgesehen. Unter Berücksichtigung der Kassabevorschussung und der Durchlaufposten ergibt sich damit ein ausgeglichener Haushalt mit Gesamtaufwendungen von 18.028.699,05 Euro.

Die Gemeinde Innichen legt mit dem Investitionsprogramm 2026 einen klaren, vorausschauenden und verlässlichen Fahrplan für die zukünftige Entwicklung unserer Gemeinde vor. Es definiert den finanziellen Rahmen für jene Projekte, die Innichen in den kommenden Jahren nachhaltig stärken, modernisieren und lebenswerter machen werden. Ziel ist es, durch gezielte Investitionen die Standortqualität zu erhöhen, den Bürgerinnen und Bürgern moderne Infrastruktur bereitzustellen und die Weichen für eine stabile wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu stellen.

Schwerpunkte des Investitionsprogramms 2026

1. Stärkung der Infrastruktur

Für die jährlichen außerordentlichen Instandhaltungsmaßnahmen an den Kinderspielplätzen stellt die Gemeinde Innichen 70.000 Euro bereit. Weitere 80.000 Euro sind für die Ausarbeitung des Durchführungsplans für die neue Wohnbauzone im Norden von Innichen vorgesehen, um leistbaren Wohnraum langfristig zu sichern und geordnet weiterzuentwickeln.

Für die Planung und Bauleitung einer neuen, öffentlichen und solarbetriebenen Beleuchtungsanlage entlang des Fahrrad- und Gehweges von Winnebach bis zur Staatsgrenze werden 30.000 Euro bereitgestellt. Dieses Projekt erhöht nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern setzt auch ein klares Zeichen für energieeffiziente und nachhaltige Beleuchtungssysteme.

Auch im kulturellen Bereich wird investiert: Für diverse Anschaffungen im Josef-Resch-Haus, darunter der Ankauf von 50 neuen Tischen sowie die Erneuerung der Bühnenbeleuchtung, sind insgesamt 100.000 Euro vorgesehen. Das Rathaus von Innichen wurde kürzlich erweitert, unter anderem durch den Einbau eines Personenaufzugs und die Schaffung neuer öffentlicher Toiletten. Für die Möblierung und Ausstattung der neuen Räumlichkeiten sind weitere 100.000 Euro eingeplant.

Zur Aufwertung des Erscheinungsbildes an der Staatsgrenze plant die Gemeindeverwaltung zudem den Ankauf des sogenannten ACI-Gebäudes. Hierfür sind 45.000 Euro vorgesehen. Mit dem Erwerb soll ein langfristig stimmiger, gepflegter und repräsentativer Zugang im Bereich der Staatsgrenze geschaffen werden. Mit all diesen Maßnahmen setzt die Gemeinde Innichen wichtige Akzente zur Modernisierung, Pflege und Weiterentwicklung der bestehenden Infrastruktur. Damit reagieren wir vorausschauend auf zukünftige Anforderungen und schaffen sichere, funktionale und attraktive Rahmenbedingungen für alle Bürgerinnen und Bürger.

2. Förderung der Bildung und Betreuung

Investitionen in Schulen, Kindergärten und Betreuungsstrukturen bleiben weiterhin ein zentraler Schwerpunkt der Gemeinde Innichen. Eine hochwertige Lern- und Betreuungsumgebung ist entscheidend für die Lebensqualität junger Familien und bildet eine wesentliche Grundlage für die Zukunft unserer Gemeinde. Im Haushaltsvoranschlag sind hierfür 158.000 Euro vorgesehen, wobei ein Großteil dieser Mittel als Mehrausgaben für den umfassenden Umbau der Schulzone veranschlagt wird. Die neue Mittelschule ist mittlerweile seit vier Jahren in Betrieb und erfreut sich dank ihrer modernen Ausstattung und funktionalen Raumgestaltung großer Beliebtheit. Auch die Schulmensa verzeichnet einen stetig wachsenden Zulauf und ist zu einem wichtigen Bestandteil des schulischen Alltags geworden. Ebenso ist die KITA, die seit zwei Jahren geöffnet ist, mit allen 30 Plätzen voll ausgelastet und bestätigt damit den hohen Bedarf an qualitätsvoller frühkindlicher Betreuung.

Der nächste bedeutende Schritt betrifft die umfassende Erneuerung der Wirtschaftsfachoberschule (WFO). Diese grundlegenden Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten sind für das Jahr 2026 geplant und werden vollständig von der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol finanziert. Damit wird die gesamte Schulzone weiter aufgewertet und langfristig an die pädagogischen und räumlichen Anforderungen der kommenden Jahrzehnte angepasst.

Mit diesen Investitionen setzt die Gemeinde Innichen ein klares Zeichen für Bildung, Familienfreundlichkeit und eine nachhaltige Entwicklung im Herzen des oberen Pustertals.

3. Mobilität und Verkehrssicherheit

Die Gemeinde Innichen setzt im Rahmen einer umfassenden und zukunftsorientierten Mobilitätsstrategie klare Prioritäten: Die Verkehrssicherheit wird weiter erhöht, nachhaltige Mobilitätsformen gezielt gefördert und das bestehende Verkehrsnetz Schritt für Schritt modernisiert. Für diese Maßnahmen stellt die Gemeinde insgesamt 1,4 Millionen Euro bereit.

Ein bedeutender Teil der Investitionen fließt in die Erneuerung des ländlichen Straßennetzes sowie der Gemeindestraßen, die in den kommenden Monaten abschnittsweise neu asphaltiert werden. Dringend erforderlich ist zudem die umfassende Sanierung der Innerfeldtalstraße, die in den vergangenen Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen wurde und nun grundlegend instandgesetzt wird.

Auch im Dorfzentrum werden gezielt Verbesserungen umgesetzt: Am Pflegplatz erfolgen spezielle Verharzungsarbeiten zur Stabilisierung der Porphyrpflasterung rund um den Musikpavillon, um deren Beständigkeit langfristig zu sichern. Darüber hinaus wird das sogenannte „Floraplatzl“ neugestaltet. Parallel dazu wird eine Machbarkeitsstudie für eine neue Ausfahrt aus der Tiefgarage des Kondominiums Flora in Richtung Färberstraße erstellt. Diese Maßnahme soll wesentlich dazu beitragen, den motorisierten Individualverkehr aus der Fußgängerzone zu reduzieren und den zentralen Bereich weiter zu beruhigen.

Ein weiterer Schwerpunkt betrifft die Brückeninfrastruktur: Mehrere Brücken im Gemeindegebiet müssen erneuert werden. Zusätzlich sind gemäß Ministerialdekret Nr. 204/2022 umfangreiche Überprüfungen aller Brücken verpflichtend, deren Vorbereitung bereits läuft und deren Durchführung in den kommenden Monaten geplant ist.

Mit diesem Maßnahmenpaket setzt die Gemeinde Innichen deutliche Akzente für eine sichere, nachhaltige und zukunftsfähige Mobilitätsinfrastruktur. Gleichzeitig wird die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger weiter gesteigert und die Attraktivität des gesamten Gemeindegebiets nachhaltig gestärkt.

4. Unterstützung von Vereinen, Kultur und Ehrenamt

Unsere Vereine leisten einen unverzichtbaren Beitrag für das gesellschaftliche Leben und das soziale Miteinander in Innichen, Vierschach und Winnebach. Um dieses Engagement nachhaltig zu stärken, sieht das Investitionsprogramm gezielte Mittel in Höhe von 265.300 Euro als außerordentliche Beiträge für den Erhalt, die Modernisierung und die Funktionsfähigkeit der Vereinsinfrastrukturen vor.

Ein wesentlicher Teil dieser Summe, nämlich 57.000 Euro, entfällt auf den Beitrag der Marktgemeinde Innichen an die Pfarrei Innichen für die Sanierung des Außerkirchls, das als bedeutendes sakrales und kulturelles Wahrzeichen besonderen Schutz und besondere Aufmerksamkeit verdient. Weitere 171.900 Euro werden den drei Freiwilligen Feuerwehren des Gemeindegebiets zugewiesen. Damit werden der Ankauf drei neuer Einsatzfahrzeuge sowie zusätzliche außerordentliche Investitionen finanziert, die für die Sicherheit der Bevölkerung und den verlässlichen Einsatzdienst unerlässlich sind.

Für die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Kulturvereins „La Saletta“ sind im Gemeindehaushalt 15.000 Euro vorgesehen, um dieses Jubiläum angemessen zu würdigen und die kulturelle Vielfalt des Ortes zu unterstützen.

Insgesamt werden den Vereinen, unter Einbeziehung sowohl der ordentlichen als auch der außerordentlichen Beiträge, über 500.000 Euro bereitgestellt. Die Gemeinde Innichen setzt damit ein klares Zeichen der Wertschätzung für das Ehrenamt und stärkt die vielfältigen Initiativen, die das Leben in Innichen, Vierschach und Winnebach so lebendig, vielfältig und gemeinschaftlich machen.

Darüber hinaus sind im Haushaltsvoranschlag erhebliche Zukunftsinvestitionen vorgesehen: Für das Jahr 2026 werden rund 900.000 Euro und für das Jahr 2027 weitere 2,1 Millionen Euro für den Neubau eines modernen Feuerwehrgerätehauses in Winnebach eingeplant. Etwa die Hälfte der anerkannten Kosten wird von der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol getragen. Mit dieser bedeutenden Investition verfügen künftig alle drei Freiwilligen Feuerwehren im Gemeindegebiet über zeitgemäße, leistungsfähige und sichere Infrastrukturen. Ein starkes Bekenntnis zum Zivilschutz und ein entscheidender Beitrag zur Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger.

Mit dem Investitionsprogramm 2026 setzen wir ein klares Zeichen: Innichen investiert strategisch, nachhaltig und verantwortungsvoll in seine Zukunft. Wir konzentrieren uns auf Projekte, die einen echten Mehrwert für unsere Bevölkerung schaffen, von der Infrastruktur über die Vereine bis hin zu Umweltthemen und Digitalisierung. Dieses Programm ist ein gemeinsamer Schritt, um Innichen weiterhin als lebenswerten, modernen und wirtschaftlich starken Ort zu gestalten.

Bezirk: Pustertal

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