Von: mk
Bozen – Das Team K im Bozner Gemeinderat hat Anfang März im Rahmen eines Antrags die Stadtverwaltung aufgefordert, die Mehrwertsteuer auf Tampons, Binden und Co de facto abzuschaffen. Möglich sein soll dies über einen Preisnachlass in Gemeindeapotheken auf entsprechende Produkte, dessen Wert der Höhe der Mehrwertsteuer entspricht.
Schätzungen zufolge erlebt eine Frau im Verlauf ihres Lebens rund 500 Menstruationszyklen. Im Durchschnitt werden zum Auffangen des Menstruationssekrets vier Einmalartikel pro Tag benötigt. Daraus ergibt sich ein Verbrauch von rund 10.000 Produkten im Verlauf eines Lebens. Die Kosten dafür machen im Schnitt 2.000 Euro aus, rechnet die Bewegung.
In den letzten Monaten gab es landesweit verschiedene politische Initiativen zum Thema. In Bruneck haben private Apotheken beschlossen, einen 25-prozentigen Rabatt auf Menstruationsprodukte anzubieten. In Brixen und Vahrn spenden Apotheken in Zusammenarbeit mit ihren jeweiligen Gemeinden Menstruationsprodukte an das Frauenhaus und andere Einrichtungen, die Frauen in schwierigen Situationen unterstützen. Auch im Landtag wurden Anträge in diesem Sinne von einer parteiübergreifenden politischen Front mitgetragen.
“Bozen fehlte in dieser Liste, und da es etwa sechs bis sieben Monate dauert, bis ein Beschlussantrag behandelt wird, haben wir beschlossen, ein Abstimmungsdokument zur Änderung des Einheitlichen Strategiedokuments einzureichen. Es brauchte nämlich ein sofortiges politisches Signal, um das Thema wieder auf die Tagesordnung zu bringen und möglichst eine rasche Umsetzung zu erzielen”, erklärt Gemeinderat Matthias Cologna.
“Wir sind sehr froh, dass auch Bozen endlich einen konkreten und bedeutenden Schritt in diese Richtung gemacht hat. Dank gilt der Mehrheit für die Annahme des Vorschlags und allen Gemeinderatskolleginnen und -kollegen für die fast einstimmige Annahme des Vorschlags”, fügt Kollege Thomas Brancaglion hinzu.