Von: mk
Bozen – Landeshauptmann Arno Kompatscher hat am 2. Dezember im Landtag den Haushaltsvoranschlag für 2026 vorgestellt. Der Haushalt umfasst 8,76 Milliarden Euro – 626 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die Mittel fließen vor allem in soziale Unterstützung, Gesundheitsversorgung, Bildung, Wohnraum und Gemeinden. “Wir stärken jene, die Unterstützung brauchen, und schaffen Perspektiven für Familien, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie junge Menschen”, betonte Kompatscher.
Autonomie als Fundament
Kompatscher hob hervor, dass Südtirol dank seiner Autonomie eigenständig Schwerpunkte setzen könne. Die aktuelle Autonomiereform sichere gesetzliche Zuständigkeiten besser ab und erweitere Handlungsräume in Bereichen wie Umwelt, Handel, Landespersonal oder Raumordnung. Die Autonomieniveausicherungsklausel garantiere künftig, dass das Autonomieniveau nicht unterschritten werde.
Soziale Unterstützung und gezielte Entlastungen
Ein Schwerpunkt des Haushalts liegt auf sozialen Maßnahmen. Über 700 Millionen Euro sind für Pflege, Inklusion, Unterstützung pflegender Angehöriger sowie Demenzangebote vorgesehen. Mit der neuen Unterstützungsleistung für Seniorinnen und Senioren starten im Dezember erste Auszahlungen. Familien profitieren ab 2026 von höheren Beiträgen beim Landeskindergeld und erweiterten Einkommensgrenzen.
Gesundheit: mehr Nähe, mehr Personal, weniger Wartezeiten
Mit 2,015 Milliarden Euro bildet Gesundheit den größten Haushaltsposten. Der Ausbau wohnortnaher Angebote, neue Gemeinschaftshäuser und die Stärkung der Allgemeinmedizin sollen lange Wege und Wartezeiten reduzieren. Der Gesundheitsbetrieb setzt weiterhin auf Personalaufbau, attraktivere Arbeitsbedingungen und Investitionen in Ausbildung, darunter der Südtiroler Medizinstudiengang.
Wohnen: leistbar und dauerhaft gesichert
Die Wohnreform bildet einen weiteren Schwerpunkt. Maßnahmen gegen Kurzzeitvermietung, Verbesserungen beim Bausparen, zinsbegünstigte Kredite für junge Familien sowie neue Regeln für gemeinnützigen Wohnbau sollen langfristig mehr leistbare Miet- und Eigentumswohnungen für ansässige Bürgerinnen und Bürger schaffen.
Mobilität und Gemeinden
Für Mobilität und Infrastruktur sind umfangreiche Investitionen vorgesehen: neue Null-Emissionsbusse, die Elektrifizierung der Vinschger Bahn sowie Modernisierungen an wichtigen Straßenknotenpunkten. Die Gemeinden erhalten mit der neuen Finanzierung jährlich zusätzliche Mittel – insgesamt über drei Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren.
Wirtschaft, Nachhaltigkeit und Energie
Trotz globaler Unsicherheiten entwickelt sich Südtirol wirtschaftlich stabil. Förderungen für Innovation, Start-ups, Digitalisierung und nachhaltige Unternehmensentwicklung werden fortgeführt. Mit gezielten Beiträgen für Gebäudesanierungen, Photovoltaik, Austausch von Holzheizungen und Wärmepumpen sollen die Energieeffizienz erhöht und die Nutzung von erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Zentrales Thema sind auch bessere Löhne im Öffentlichen und Privaten sowie Maßnahmen für die Rückkehr und strategische Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften.
Olympia, Bevölkerungsschutz und Klimaanpassung
Mit Blick auf die Olympischen Winterspiele 2026 sind große Infrastrukturprojekte abgeschlossen oder im Endspurt – von der Riggertalschleife bis zur modernisierten Biathlon-Arena Antholz. Der Bevölkerungsschutz wird zusätzlich gestärkt: neue Risikopläne, Ausbau der Lawinenwarndienste und Maßnahmen zur Klimaanpassung.
“Verantwortung, Respekt und Zukunftsperspektiven”
Abschließend betonte Kompatscher, dass die Haushaltsplanung 2026 auf Respekt, Zusammenhalt und Verantwortung basiert: “Wir investieren gezielt in Lebensqualität, soziale Sicherheit und nachhaltige Entwicklung. Gemeinsam schaffen wir ein sozial-gerechteres, lebenswerteres und wieder leistbares Südtirol.”




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