Von: mk
Brüssel – In Brüssel trafen sich heute die Mitglieder der Koalition der europäischen Agrarregionen. Auf dem Programm stand auch ein Treffen mit den Koordinatoren des EU-Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung.
Für Südtirol waren Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler und Ressortdirektor Klaus Unterweger vertreten, um die Anliegen zur Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) für den Zeitraum 2021-2027 auf europäischer Ebene voranzubringen. Derzeit tendieren die diesbezüglichen Verhandlungen in Richtung “Renationalisierung”, was den spezifischen Bedürfnissen der einzelnen Regionen nicht gerecht werde, wie Landesrat Schuler betont. Insbesondere beim Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum brauche es Gestaltungsfreiheit auf regionaler Ebene.
“Die Bedürfnisse der einzelnen Regionen sind sehr unterschiedlich und müssen berücksichtigt werden. In Südtirol geht es dabei unter anderem um die Förderung der Junglandwirte, aber auch um die Stärkung der Forschung und der Innovation”, erklärte der Landesrat. Aufgabe der EU sei es, nun die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Landwirte weiterhin Lebensmittel für die gesamte Gesellschaft nachhaltig produzieren können, auch im Sinne des Klimaschutzes. “Die Betriebe in Südtirol, vorwiegend Familienbetriebe, stellen qualitativ hochwertige Lebensmittel her, die noch nie so günstig waren und jederzeit und in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen”, sagte Schuler. Darüber hinaus pflegen Südtirols Landwirte die Landschaft und seien maßgeblich verantwortlich für den Erhalt des ländlichen Raumes.
Am Nachmittag nahm Landesrat Schuler zusammen mit EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann und weiteren Vertretern der Agriregions am Runden Tisch zum Thema “Die Rolle der Regionen in der zukünftigen GAP” teil.
Europäische Agrarregionen
Die “Coalition of Agriregions” (Koalition der europäischen Agrarregionen) setzt sich aus 14 Regionen in insgesamt sechs verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten zusammen. Es eint sie, dass die Landwirtschaft in den Kompetenzbereich der Region fällt und dass sie mit der “Renationalisierung” der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik nicht einverstanden sind. Neben Südtirol sind dies: Emilia Romagna und Toskana (Italien); Azoren (Portugal); Andalusien, Extremadura sowie Kastilien und León (Spanien); Bretagne, Auvergne-Rhône-Alpen, Nouvelle-Aquitaine, Pays de la Loire (Frankreich); Baden-Württemberg und Bayern (Deutschland) sowie Wielkopolska (Polen).