"Muttersprache in Gefahr"

STF: “Südtirol braucht deutschsprachige Ärzte”

Dienstag, 01. August 2017 | 16:34 Uhr

Bozen – Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, sieht sich angesichts der Kritik der Ärztegewerkschaft bestätigt, “dass die Landesregierung zu wenig und falsche Initiativen ergreift, um deutschsprachige Ärzte nach Südtirol zu holen. Die Politik der Landesregierung führt dazu, dass die Krankenhäuser immer italienischer werden und sich die Südtiroler mit den Ärzten nicht mehr in der deutschen Muttersprache unterhalten können.”

“Die Ärzte-Anwerbungskampagne der Landesregierung ist kläglich gescheitert. Von den 134 Bewerbern die sich gemeldet haben, sind nur drei Prozent ─ also vier Personen ─ deutschsprachig. Damit werden Proporz und Zweisprachigkeitsverpflichtung , welche mit die wichtigsten Grundsäulen der Autonomie darstellen, von der SVP untergraben. Die Ärztegewerkschaft bestätigt genau das, worauf die Süd-Tiroler Freiheit schon seit Monaten hinweist: Wenn wir deutschsprachige Ärzte nach Südtirol holen wollen, müssen wir finanzielle Anreize schaffen und unbürokratische Einstellungen ermöglichen. Die Landesregierung ist in diesen Fragen aber völlig beratungsresistent”, so Knoll.

“Der bürokratische Aufwand bei der Anerkennung von Studien- und Facharzttitel führt dazu, dass deutschsprachige Ärzte erst gar nicht nach Südtirol kommen. Die Süd-Tiroler Freiheit hatte daher im Landtag gefordert, dass die an österreichischen Universitäten erworbenen Titel in Südtirol automatisch anerkannt werden. Das hat die SVP aber abgelehnt. Erst letzte Woche hat die Süd-Tiroler Freiheit zudem im Landtag mit einem Änderungsartikel zum Haushaltsgesetz die Möglichkeit schaffen wollen, Ärzten eine Wohnung zur Verfügung zu stellen, so wie dies in anderen Ländern üblich ist und nun auch von der Ärztegewerkschaft aufgezeigt wird. Auch das wurde von der SVP aber abgelehnt. Angesichts der chaotischen Gesundheitspolitik der Landesregierung darf es nicht Wunder nehmen, dass Südtiroler Jungärzte scharenweise das Land verlassen und Südtirol für deutschsprachige Ärzte völlig unattraktiv ist”, so Knoll.

“Wenn die Landesregierung so weitermacht, gilt für das Gesundheitswesen in Südtirol schon bald die Diagnose: Operation misslungen, Patient tot”, schließt Knoll.

Von: luk