Trump wies US-Geheimdienstbericht zurück

Trump beharrt: Nuklearanlagen im Iran vollständig zerstört

Mittwoch, 25. Juni 2025 | 11:49 Uhr

Von: APA/AFP/dpa

Angesichts von Zweifeln am Ausmaß der Schäden durch die US-Angriffe im Iran hat US-Präsident Donald Trump bekräftigt, dass die iranischen Atomanlagen “vollständig” zerstört worden sei. Das iranische Atomprogramm sei um “Jahrzehnte” zurückgeworfen worden, sagte der US-Präsident am Mittwoch am Rande des NATO-Gipfels in Den Haag. “Sie werden für lange Zeit keine Bomben bauen”, fügte er mit Blick auf Teheran hinzu.

US-Geheimdienstbericht: Atomprogramm nicht zerstört

Welcher Schaden vor allem durch die US-Luftschläge gegen iranische Atomanlagen wirklich entstanden ist, ist derzeit unklar. Ein vertraulicher vorläufiger US-Geheimdienstbericht hat Zweifel an der Wirksamkeit aufkommen lassen. US-Medien berichteten am Dienstag unter Berufung auf Geheimdienstkreise, dass die Angriffe das iranische Atomprogramm nur um einige Monate zurückgeworfen, nicht jedoch zerstört hätten. Trump hatte die Berichte bereits zurückgewiesen. “Die Nuklearanlagen im Iran sind vollständig zerstört!”, erklärte er auf seiner Onlineplattform Truth Social.

Seine Sprecherin Karoline Leavitt bestätigte zwar die Existenz des Geheimdienst-Berichts, der sei aber “völlig falsch”. Sie sagte, diese sei “als ‘streng geheim’ eingestuft worden, aber trotzdem durchgesickert”. Die Weitergabe dieser “angeblichen Einschätzung” sei ein “klarer Versuch”, Trump und die “mutigen Kampfpiloten” zu diskreditieren. Leavitt bezeichnete die Mission als “perfekt ausgeführt” und erklärte im Onlinedienst X: “Jeder weiß, was passiert, wenn man 14 30.000-Pfund-Bomben perfekt auf ihre Ziele abwirft: totale Vernichtung.”

Zu der am Dienstag von ihm verkündeten Waffenruhe zwischen dem Iran und Israel sagte Trump in Den Haag, diese sei in Kraft und verlaufe “sehr gut”. Vor seiner Abreise in die Niederlande hatte Trump beide Länder scharf für Verstöße gegen die Waffenruhe kritisiert. Beide Länder hätten so lange und heftig gegeneinander gekämpft, “dass sie nicht mehr wissen, was zum Teufel sie tun”, sagte Trump am Dienstag vor Journalisten.

Die USA haben nach Angaben ihres Sondergesandten Steve Witkoff unterdessen Gespräche mit dem Iran über ein dauerhaftes Friedensabkommen begonnen. Die Gespräche seien vielversprechend, sagte Witkoff dem Sender Fox News. Das Abkommen sehe ein ziviles Atomprogramm ohne Anreicherung von Uran vor.

Rubio: Iran deutlich weiter von Atomwaffe entfernt

Der Iran ist nach den Angriffen auf seine Atomanlagen des nach Einschätzung von US-Außenminister Marco Rubio “deutlich weiter von einer Atomwaffe entfernt”. Dies erklärt Rubio in einem Interview mit “Politico”. Bei den Angriffen am Wochenende sei “erheblicher, sehr bedeutender Schaden an verschiedenen Komponenten” entstanden. Die USA würden noch mehr über das Ausmaß der Zerstörung erfahren, kündigt Rubio an. Nach Einschätzung des US-Geheimdienstes ist das iranische Atomprogramm allerdings nur um einige Monate zurückgeworfen worden.

Am Dienstag war nach zwölf Tagen Krieg eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft getreten. Israel hatte am 13. Juni einen Großangriff auf den Iran gestartet und bombardierte insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land. Der Iran attackierte Israel im Gegenzug mit Raketen und Drohnen.

Die USA hatten in der Nacht auf Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen und die iranischen Atomanlagen Fordo, Natanz und Isfahan bombardiert. Der Iran attackierte daraufhin am Montag die US-Luftwaffenbasis Al-Udeid in Katar; dort kam es aber offenbar zu keinen großen Schäden.

B-2-Kampfflugzeuge der USA hatten am Wochenende zwei iranische Atomanlagen mit bunkerbrechenden Bomben vom Typ GBU-57 angegriffen. Ein U-Boot griff eine dritte Anlage mit Tomahawk-Marschflugkörpern an. Trump bezeichnete die Angriffe als “spektakulären militärischen Erfolg” und sagte, sie hätten die Atomanlagen “ausgelöscht”. Von der iranischen Regierung hieß es am Dienstag, sie habe die “notwendigen Maßnahmen” ergriffen, um die Fortsetzung des Atomprogramms sicherzustellen.

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